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Politik: Der Wahlkampf der Union: Stoiber greift in Berlin an

Edmund Stoiber, der gemeinsame Kanzlerkandidat von CDU und CSU, wird in der letzten Januarwoche in Berlin den Wahlkampf der Union eröffnen. Für diesen Zeitpunkt spreche, wie der Tagesspiegel aus der CSU erfuhr, dass er vor den Karnevalstagen liege und andererseits vermeide, dass der traditionelle Politische Aschermittwoch der CSU in Bayern als Wahlkampfauftakt wahrgenommen werde.

Edmund Stoiber, der gemeinsame Kanzlerkandidat von CDU und CSU, wird in der letzten Januarwoche in Berlin den Wahlkampf der Union eröffnen. Für diesen Zeitpunkt spreche, wie der Tagesspiegel aus der CSU erfuhr, dass er vor den Karnevalstagen liege und andererseits vermeide, dass der traditionelle Politische Aschermittwoch der CSU in Bayern als Wahlkampfauftakt wahrgenommen werde. Bei der Eröffnung der Unions-Kampagne Ende Januar in der Bundeshauptstadt werde Stoiber seine Vorstellungen über die Wahlkampfführung der Union öffentlich vorstellen und auch sein Kompetenz-Team öffentlich präsentieren.

SPD-Chef Gerhard Schröder sagte am Sonntag, Stoiber habe schon jetzt "unbezahlbare Versprechungen" gemacht. Er fügte aber hinzu, für ihn beginne der Wahlkampf erst nach der Sommerpause. Bis dahin werde solide Arbeit geleistet.

Unterdessen bestätigten CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer und CSU-Generalsekretär Thomas Goppel dem Tagesspiegel, dass es keine gemeinsame Wahlkampfzentrale nach Vorbild der SPD-Kampa geben wird. Meyer erklärte, dass er den Wahlkampf der CDU führen werde. Die Vorbereitungen seien im Dezember 2000 angelaufen und bereits sehr weit gediehen: "Organisatorisch sind wir gut aufgestellt." Eine gemeinsame Wahlkampfzentrale in Berlin hatten Hessens Ministerpräsident Roland Koch und CSU-Landesgruppenchef Michael Glos gefordert.

Meyer sagte, Festlegungen in der Strategie auf einen bestimmten Kandidaten seien bis jetzt aber bewusst vermieden worden, so dass die Ernennung von Edmund Stoiber für die weitere Wahlkampfstrategie kein Problem bedeute. Wichtig sei, "dass beide Unionsparteien ihren jeweiligen Wahlkampf eng aufeinander abstimmen. Daher wird es neben den regelmäßigen politischen Gesprächen zwischen den Vorsitzenden und Generalsekretären eine gemeinsame Wahlkampfkommission geben, die vorrangig organisatorische und technische Fragen angeht". In den kommenden 14 Tagen werde es zudem ein zweites Treffen der gesamten Wahlkampfteams von CDU und CSU geben. Goppel widersprach im Gespräch mit dem Tagesspiegel dem Eindruck, dass sein Verhältnis zu Laurenz Meyer schlecht sei: "Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir eine gute Form der Zusammenarbeit gefunden." In der CSU werde überlegt, zur besseren Koordination der Wahlkampfführung einen eigenen Verbindungsmann in der CDU-Zentrale zu postieren.

Zu den Angriffen der SPD und des Bundeskanzlers auf Edmund Stoiber sagte Goppel: "Wenn ich nicht wüsste, dass die SPD seit dem vergangenen Freitag hypernervös ist, würde ich Franz Müntefering einen üblen Verleumder nennen. Aber Nervosität entschuldigt vieles. Auf diesen Leim werden wir der SPD nicht gehen."

Peter Siebenmorgen

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