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Deutsche Politik: Unverständnis für Obamas Ruf nach Todesstrafe

Barack Obama hat die Todesstrafe für Kinderschänder gefordert und deutsche Politiker sind empört. Aus verschiedenen Parteien dringt Widerspruch. CDU-Bundestagsmitglied von Klaeden beklagt gar eine unkritische "Obamania" in Europa.

Die Forderung des demokratischen US-Präsidentschaftsbewerbers Barack Obama nach Einführung der Todesstrafe für Kinderschänder in den USA stößt bei Politikern in Deutschland auf scharfen Widerspruch. "Die Todesstrafe ist die finalste Verletzung der Menschenrechte und des Rechts auf Leben", sagte Grünen-Chefin Claudia Roth in der "Bild"-Zeitung. Obama solle sich für die Abschaffung, nicht für die Ausweitung der Todesstrafe einsetzen.

Auch CSU-Chef Erwin Huber stellte sich in dem Blatt gegen den Kandidaten der Demokraten: "Kinderschändung ist mit das abscheulichste Verbrechen. Aber das Verbot der Todesstrafe muss absolute Gültigkeit haben."

Klaeden: Obama nicht an europäischen Maßstäben messen

Der außenpolitische Sprecher der Union im Bundestag, Eckart von Klaeden (CDU), beklagte eine unkritische "Obamania" in Europa. Viele glaubten zu Unrecht, "Obama an europäischen Maßstäben messen zu können".

Ex-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) wandte sich mit einem Appell an den Bewerber für das Weiße Haus: "Herr Obama, die Todesstrafe gehört weltweit abgeschafft!" Die Todesstrafe sei genauso unmenschlich wie das ihr zugrunde liegende Verbrechen. (ut/ddp)

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