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DIE GENERALSEKRETÄRIN: Auslaufmodell

Mit ihrem Rücktritt hatten die Auguren schon bei einem weit sanfteren Absturz der CSU gerechnet. Christine Haderthauer, vor einem Jahr von Parteichef Huber überraschend ins Amt der Generalsekretärin gehievt, galt – nicht nur im Vergleich mit ihrem deftig austeilenden Vorgänger Markus Söder – als viel zu harm- und ideenlos für den Wadlbeißer-Posten.

Mit ihrem Rücktritt hatten die Auguren schon bei einem weit sanfteren Absturz der CSU gerechnet. Christine Haderthauer, vor einem Jahr von Parteichef Huber überraschend ins Amt der Generalsekretärin gehievt, galt – nicht nur im Vergleich mit ihrem deftig austeilenden Vorgänger Markus Söder – als viel zu harm- und

ideenlos für den Wadlbeißer-Posten.

Die 45-Jährige, die sich im kleinen Kreis schon mal erdreistete, Angela Merkel und nicht Franz Josef Strauß zum politischen Vorbild zu erklären, war die erste Frau auf diesem Vorposten – und Huber hatte sich für dieses Signal wohl auch als Reaktion auf den Ärger mit CSU-Rebellin Gabriele Pauli entschieden. Doch die Ingolstädterin verscherzte sich die Anfangssympathien – indem sie lange gar nicht zu Potte kam und dann aus ihrer Not die Tugend eines neuen politischen Stils zu machen versuchte. Mehr Sekretärin als Generalin, spotteten sie bald in der Partei. Und Haderthauer agierte glücklos. Den Einbruch bei den Kommunalwahlen im März hatte sie ebenso zu verantworten wie die ungemein teure Sommer- Sonne-Kampagne, mit der die CSU ihrer absoluten Mehrheit samt ihres Parteichefs verlustig ging. Mit Huber-Nachfolger Seehofer hatte sie es sich schon vorher verdorben – als sie ihn nach seiner bekannt gewordenen Affäre aufforderte, sich zwischen Ehefrau und Geliebter zu entscheiden. raw

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