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Politik: „Die Kirchen sollen ihr Engagement fortsetzen“

EKD empfängt Politiker – die zeigen Gesprächsbereitschaft

Berlin (Rdh.). Politiker aller Parteien haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zur Fortsetzung ihres Engagements in gesellschaftlichen Fragen aufgefordert. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), der den verhinderten Bundeskanzler vertrat, sagte bei der Einführung des neuen Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), gerade bei schwer wiegenden Entscheidungen über die Zukunft könnten und dürften die Kirchen nicht schweigen. Auch der neue Ratsvorsitzende, der Berliner Bischof Wolfgang Huber, bekannte sich zum Dialog und nannte die Sozialreformen und die Bioethik als wichtige Themen. Die neue EKDLeitung, in der Vertreter der neuen Länder wichtige Positionen einnehmen, will auch künftig ihr Augenmerk auf die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West richten.

Zum ersten Mal begann der Rat der EKD seine Amtszeit mit einem Festakt in Berlin. In der voll besetzten Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt verabschiedete Huber den alten Rat und stellte das neue, fünfzehnköpfige Leitungsgremium vor, das Anfang November in Trier von der Synode gewählt worden war. Die Veranstaltung war ein Bekenntnis zur wachsenden Bedeutung der deutschen Hauptstadt, die, wie der scheidende Vorsitzende, Präses Manfred Kock, sagte, in den letzten Jahren zunehmend zum Ort fruchtbarer Debatten geworden sei. Die öffentliche Rolle der EKD unterstrichen die Grußworte von Angela Merkel für die CDU/CSU, Katrin Göring-Eckardt für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, des FDP-Chefs Guido Westerwelle sowie von Kardinal Karl Lehmann für die katholische Kirche und von Charlotte Knobloch, Vizepräsidentin des Zentralrats der Juden.

Ein wichtiges Thema bildete die Frage eines Gottesbezugs in der geplanten europäischen Verfassung. Für die EKD forderte Wolfgang Huber, dass in einer europäischen Verfassung die religiösen Grundlagen Eingang finden müssten. Mit dem Bezug auf die christlich-jüdische Tradition schlösse die Gemeinschaft keine andere religiöse und weltanschauliche Überzeugung aus. Auffällig oft wurde in den Reden an das gemeinsame Sozialwort der evangelischen und der katholischen Kirchenleitungen aus dem Jahre 1997 erinnert, das die Möglichkeiten des zwischenkirchlichen Dialogs gezeigt habe.

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