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Die "Hall of Names" in Israels Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

© Jason Reed/Reuters

Casdorffs Agenda: Die Sprache der Täter in Israel

In dieser Woche sollten wir uns wieder erinnern an das, was vor mehr als 70 Jahren geschah. Ein Blick nach Israel offenbart, wie aktuell das Thema ist.

Da sollte man doch denken, dass Israelis nichts, aber auch gar nichts mehr mit der deutschen Sprache zu tun haben wollen. Oder mit denen, die sie sprechen. Nicht nach 1945, und nicht im eigenen Land. Aber weit gefehlt. Heute existieren in Israel mindestens zehn Publikationen auf Deutsch für die "Jeckes", darunter eine Monatszeitung und neun Zeitschriften, Mitteilungsblätter beziehungsweise Jahrbücher. Dazu werden mehrere Internetseiten und eine Fernsehsendung produziert. Und hier sind die jiddischen Medien nicht berücksichtigt. Die Sprache der Täter - sie ist in Israel zu hören. Das ist so besonders, wie die diplomatischen Beziehungen 50 Jahre nach Aufnahme immer noch sind.

Tagesspiegel-Chefredakteur Stefan-Andreas Casdorff.

© Mike Wolff, TSP

Und das freundlich-freundschaftliche Verhältnis 71 Jahre nach dem Holocaust. Lange her? Nein. In der Geschichte, zumal der dieses Volkes, ist das nur ein Wimpernschlag. Es wird deshalb wieder Zeit für einen Besuch in Yad Vaschem, der Gedenkstätte in Jerusalem, um sich das vor Augen zu führen. Von heute an, fünf Tage. Erinnern und verstehen. Wir, die wir deutscher Zunge sind, lernen da nicht aus. Was wir lernen - das steht auf der Agenda diese Woche.

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