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Politik: Die Türkei fühlt sich betrogen

Seoul / Tokio (Tsp). Die Fußball-Weltmeisterschaft hat ihren ersten Schiedsrichter-Skandal.

Seoul / Tokio (Tsp). Die Fußball-Weltmeisterschaft hat ihren ersten Schiedsrichter-Skandal. Beim Auftaktspiel der Gruppe C zwischen der Türkei und Brasilien lösten zwei Platzverweise und ein Elfmeter heftige Diskussionen aus. Kurz vor Spielende hatte Schiedsrichter Kim Young Joo nach einem Zweikampf an der Strafraumgrenze einen Elfmeter für Brasilien gegeben, den Rivaldo zum 2:1-Sieg verwandelte. Nach dem Spiel gab es Rangeleien türkischer und brasilianischer Fans in Berlin, in Istanbul sprachen Medien von Betrug. In Gruppe G gewann Mexiko mit 1:0 gegen Kroatien – das Tor fiel ebenfalls durch einen Elfmeter. An die Spitze der Gruppe G setzte sich Italien mit einem 2:0-Erfolg gegen Ekuador.

Zur Halbzeit hatten die türkischen Außenseiter gegen den vierfachen Weltmeister Brasilien geführt. Kurz vor der Pause hatte Hasan eine Flanke von Yildiray Bastürk aus vollem Lauf aufgenommen und zum 1:0 ins kurze Eck geschossen. Brasiliens Star Ronaldo konnte Anfang der zweiten Halbzeit ausgleichen. Er schoss einen Flankenball von Rivaldo volley ins Netz. In der 87. Spielminute dann hielt Alpay Özalan den aufs Tor zustürmenden Luizao am Trikot fest. Der Schiedsrichter verwies Özalan des Feldes und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Rivaldo verwandelte sicher. In der Nachspielzeit erhielt Hakan Ünsal noch eine umstrittene Gelb-Rote Karte, weil er den an der Eckfahne stehenden Rivaldo angeschossen hatte.

Der türkische Trainer Senol Günes sagte nach dem Spiel: „Das Endergebnis ist eine Ungerechtigkeit.“ In der Türkei reagierten die Medien mit Empörung und Wut. „Brasilien und Schiedsrichter 2 – Türkei 1“, hieß es. In Berlin kam es vor der Großbildleinwand am Potsdamer Platz zu Rangeleien. Türkische Anhänger bewarfen brasilianische Fans mit Lebensmitteln. Bei den Auseinandersetzungen gab es einen Verletzten. Die Polizei griff ein und nahm eine Person fest.

Auch in der Gruppe G wurde ein Spiel durch einen umstrittenen Elfmeter entschieden. In der Partie zwischen Kroatien und Mexiko brachte der Kroate Boris Zivkovic nach einer Stunde Spielzeit seinen Gegenspieler Cuauhtemoc Blanco im Strafraum zu Fall. Zivkovic, der in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen spielt, sah daraufhin die Rote Karte und musste vom Platz. Blanco verwandelte den Strafstoß zum 1:0-Siegtor für Mexiko.

Zivkovic droht nun eine Sperre, die WM könnte für ihn zu Ende sein. Mit Bayer Leverkusen hatte er bereits in diesem Jahr die deutsche Meisterschaft verpasst und war in den Endspielen um den DFB-Pokal und in der Champions League gescheitert.

In der gleichen Gruppe setzte sich Italien an die Tabellenspitze. Christian Vieri war im Spiel gegen WM-Neuling Ekuador der Matchwinner. Der 28 Jahre alte Stürmer von Inter Mailand erzielte in der ersten Halbzeit beide Treffer zum 2:0-Sieg für das überlegene Team von Trainer Giovanni Trapattoni.

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