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Politik: Die Waffen des Papstes

12 000 Polizisten schützen das Osterfest in Rom

Von Paul Kreiner, Rom

In Rom steigt die Nervosität. 12 000 Polizisten und 4000 Soldaten bewachen zu Ostern kulturell, politisch oder verkehrstechnisch bedeutsame Gebäude. Der Senat wappnet sich mit Beton-Blumenkästen gegen Autobomben. Der Circus Maximus soll im Fall des Falles angeblich zu einem Riesenlazarett umfunktioniert werden. Nur der Papst lässt sich im offenen Jeep über den Petersplatz fahren – als ob nichts wäre. Dabei stehen Johannes Paul II. und der Vatikan im Mittelpunkt der Sicherheitsvorkehrungen.

Websites, die islamistischen Kreisen zugerechnet werden, sowie ein Video, das die Polizei im Haus eines oberitalienischen Imam gefunden hat, rufen zur „Eroberung Roms mit dem Schwert“ auf. Gleichzeitig versuchen Polizei und die Schweizergarde des Papstes die Römer zu beruhigen: Es lägen „keine Anzeichen für ein Attentat, keine konkrete Warnung“ vor, so Polizeipräfekt Achille Serra. Die kugelsichere Weste für den Papst, zu der angeblich die CIA riet, wurde vom Vatikan zurückgewiesen: Johannes Paul II. sei kein Freund „paramilitärischer“ Kleidungsstücke. Dennoch werden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Erstmals muss jeder, der zur Generalaudienz will, einen Metalldetektor passieren. Die Schweizergarde lässt durchblicken, dass sie mehr hat als Hellebarden: ein genaues Videoüberwachungssystem und leistungsfähige Maschinenpistolen.

Einige Vorkommnisse haben die Angst der Italiener verstärkt: Vor einem Schnellimbiss in Brescia sprengte sich ein „heiliger Krieger“ in die Luft; in Perugia wurden Türken festgenommen, die angeblich zu Selbstmordanschlägen in ihrer Heimat bereit waren.

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