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Diplomatie: Athen und Ankara nähern sich weiter an

Der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou hat bei einem Besuch in der Türkei den Dialog mit dem früher verfeindeten Nachbarstaat vertieft.

Istanbul/Athen - Papandreou traf am Freitag in der osttürkischen Stadt Erzurum mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan zusammen, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Der Besuch dort bei einer Konferenz türkischer Botschafter wurde in Ankara als Zeichen für die sich verbessernden Beziehungen gewertet.

Bei dem Gespräch Papandreous mit Erdogan stand das Vorgehen Griechenlands gegen illegal aus der Türkei einreisende Migranten aus Drittländern im Mittelpunkt. Trotz internationaler Kritik besteht Athen auf dem Bau eines 12,5 Kilometer langen Zauns entlang der Grenze zur Türkei. Die Barriere soll bis April fertiggestellt sein und mit Wärmekameras und Bewegungsdetektoren versehen werden. Erdogan und Papandreou versicherten, dass sie bei der Bekämpfung der illegalen Einwanderung zusammenarbeiten wollten. Erdogan sagte, die geplante Anlage als „Mauer“ zu bezeichnen wäre „falsch“. Es handele sich lediglich um eine „Absperrung“. Der türkische Regierungschef fügte hinzu, die Information, wonach sich in Griechenland gegenwärtig etwa eine Million illegale Einwanderer aufhielten, habe ihn wegen der „sehr hohen Zahl“ in seiner Meinung beeinflusst. Papandreou versicherte, die griechischen Baupläne richteten sich nicht gegen türkische Bürger.

Über die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland gelangen hunderttausende Flüchtlinge aus Asien und Afrika illegal in die EU. Am Grenzfluss Evros sind wieder zwei Migranten tot geborgen worden, wie der staatliche griechische Rundfunk berichtete. Vermutlich waren sie beim Überqueren des Flusses ertrunken. Die Nationalität war nicht bekannt. Im November wurden mehr als 200 Wächter der EU-Grenzschutzagentur Frontex in dem Gebiet stationiert. dpa/AFP

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