zum Hauptinhalt

Diplomatie: Nord- und Südkorea reden wieder miteinander

Nordkorea schickte zum ersten Mal seit zwei Jahren Delegierte nach Südkorea. Sie überbrachten eine Botschaft: Kim Jong Il wolle eine Annäherung beider Länder.

Zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt im Februar 2008 empfing Südkoreas Präsident Lee Myung Bak hochrangige Gesandte des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il. Sie überbrachten dem konservativen Staatschef eine mündliche Botschaft aus dem nördlichen Nachbarland. Dabei ging es um die Fortschritte bei der Zusammenarbeit beider Länder. Die Delegation habe die Hoffnung geäußert, alle Probleme durch Gespräche und Kooperation zu lösen, sagte Lees Sprecher. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.

Das Treffen fand wenige Stunden vor dem Staatsbegräbnis für Ex-Präsident Kim Dae Jung statt. Am Freitag hatte ihm die nordkoreanische Delegation im Namen von Kim Jong Il die letzte Ehre erwiesen. Dies war der eigentliche Anlass für den Besuch der Nordkoreaner, unter denen auch ein hochrangiger Berater von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il ist. Dieser hatte mit seiner sogenannten Sonnenscheinpolitik vorübergehend eine Annäherung zwischen den verfeindeten Staaten erreicht.  Kim, der als Symbolfigur für die Demokratisierung Südkoreas gilt, war am Dienstag an Herzversagen gestorben. Er ist der zweite ehemalige Präsident Südkoreas, der in diesem Jahr starb. Sein direkter Nachfolger im Amt, Roh Moo Hyun, hatte sich im Mai im Alter von 62 Jahren das Leben genommen.

Seit dem Amtsantritt von Lee vor anderthalb Jahren waren die diplomatischen Beziehungen zwischen den Regierungen in Pjöngjang und Seoul eingefroren. Lees Haltung, Hilfszahlungen an den verarmten Norden an eine atomare Abrüstung zu knüpfen, war dort auf Unmut gestoßen. Nach den heftigen Spannungen hatten sich zuletzt die Zeichen für die Bereitschaft Nordkoreas für eine vorsichtige Annäherung an den Süden gemehrt. Am Samstag war es zum bis dato hochrangigsten Kontakt seit fast zwei Jahren gekommen. Südkoreas Vereinigungsminister HyunIn Taek traf dabei in Seoul den für Beziehungen zum Süden zuständigen Funktionär der Arbeiterpartei, Kim Yang Gon.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, bm

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false