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Politik: Doppelter Laurenz

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Liebe Leser: Dies ist die Seite 4 der Zeitung. Wenn Sie konventionell lesen, also vorn anfangend, dann haben Sie die Seite 2 bereits begutachtet.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Liebe Leser: Dies ist die Seite 4 der Zeitung. Wenn Sie konventionell lesen, also vorn anfangend, dann haben Sie die Seite 2 bereits begutachtet. Dort taucht CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer auf, der seinem Kollegen von der SPD, Herrn Scholz also, mit Vornamen zuweilen auch „Beton-Olaf“ genannt, das Unions-Wahlprogramm schenken möchte. Hier nun, am Ort für politisch höchst Seriöses, gilt es zu vermelden, dass Laurenz Meyer auch ganz realiter ein Weihnachtspräsent an die Spitze der sozialdemokratischen Konkurrenz gesandt hat. An die Spitze der Spitze, an Gerhard Schröder. Und raten Sie einmal, was Meyer dem Kanzler schenkte? Genau! Das Gleiche! Noch’n Programm. Allerdings bekam Schröder als Beigabe eine Tasse mit der Aufschrift: „Jammert mir nichts vor, ich habe CDU gewählt!“

Natürlich hat Meyer für den Kanzler auch weihnachtlich-versöhnliche Worte gefunden, so schreibt er ihm: „Vielleicht hilft Ihnen der demonstrative Griff zu dieser Tasse bei einer kommenden Gremiensitzung Ihrer Partei, eventuell unter Ihren Genossen aufkommende Steuererhöhungsdiskussionen bereits im Keim zu ersticken.“ Zuletzt verweist Meyer auf den Umstand, dass die Tasse „inzwischen zum Kultobjekt“ geworden sei. Stimmt. Bei Berliner Kaffeekränzchen wird gern aus ihr getrunken. Richtig ist auch, dass Laurenz Meyer nicht der Einzige ist, der jedem das Gleiche schenkt. Richtig ist auch, dass kaum jemand Parteiprogramme liest.

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