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Drogen: Immer mehr Opiumanbau in Afghanistan

Die USA wollen den Drogenanbau in Afghanistan bekämpfen. Aus einem Bericht des Außenministeriums geht hervor, dass es auf diesem Gebiet noch sehr viel zu tun gibt.

Jeder siebte Bewohner Afghanistans ist am Anbau von Mohn, aus dem Opium hergestellt wird, beteiligt. Dies geht aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht des US-Außenministeriums über die Drogenproduktion in Afghanistan im vergangenen Jahr hervor. Im Jahr zuvor war jeder achte Afghane am Mohnanbau beteiligt. Afghanistan produzierte im vergangenen Jahr 93 Prozent des weltweit gehandelten Opiums, wie es in dem Bericht unter Berufung auf Schätzungen der US-Regierung hieß. Dies bedeute einen Anstieg um drei Prozentpunkte im Vergleich zu 2006. Allein die Anbaufläche für Mohn in Afghanistan sei in diesem Zeitraum um 17 Prozent auf 193.000 Hektar gestiegen.

Außergewöhnlich günstiges Wetter trug dem Bericht zufolge dazu bei, dass die afhganischen Bauern 2007 eine Opium-Rekordernte einfuhren, die um 34 Prozent höher lag als noch im vorhergegangenen Jahr. Insgesamt habe das 2007 in Afghanistan produzierte Opium einen Wert von vier Milliarden US-Dollar (2,6 Millionen Euro) gehabt - mehr als ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes von Afghanistan.

In dem Bericht, der die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Drogenbekämpfung in Afghanistan untersuchen sollte, ruft das US-Außenministerium die afghanische Regierung dazu auf, "entscheidende Maßnahmen" gegen den ausufernden Mohnanbau zu unternehmen. "Der Drogenhandel in Afghanistan stellte die Anstrengungen zur Einführung einer stabilen Demokratie und einer freien sowie legalen Wirtschaft in dem Land in Frage", heißt es in dem 600-Seiten langen Text. (ut/AFP)

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