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Kreuz

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Ehrenkreuz: Neuer Orden für Bundeswehr-Soldaten

Die Bundeswehr verleiht künftig ein Ehrenkreuz für Tapferkeit für besonders mutige Soldaten - vor allem in Auslandseinsätzen. Die neue Auszeichnung wurde auf Betreiben von Verteidigungsminister Jung eingeführt - und ist der Linken ein Dorn im Auge.

Die Bundeswehr will ab sofort Soldaten für besondere Tapferkeit mit einem Ehrenkreuz auszeichnen. Die entsprechende Verordnung trat am Freitag mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilte, sollen mit dem Ehrenkreuz Soldaten geehrt werden, "deren Tapferkeit weit über das normale Maß hinausgeht", das von jedem Soldaten erwartet wird. Gedacht sei in erster Linie an Soldaten, die sich zum Beispiel im Rahmen von Auslandseinsätzen der Bundeswehr "im Einsatz für den Frieden" befinden. Während die Union das neue Tapferkeitskreuz begrüßt, übt die Linke heftige Kritik.

Kriterien für die Auszeichnung sind laut Verteidigungsministerium "angstüberwindendes und mutiges Verhalten bei außergewöhnlicher Gefährdung von Leib und Leben, um den militärischen Auftrag zu erfüllen", "herausragendes Führungsverhalten in schwierigen Situationen" sowie "selbstständiges und entschlossenes Handeln in einer ungewissen Situation". Dies könne "auch in einer postheroischen Gesellschaft" durchaus sinnstiftend sein, sagte ein Ministeriumssprecher.

Das neue Ehrenkreuz für Tapferkeit ist eine weitere Stufe der bereits bestehenden Auszeichnungen der Bundeswehr, der Ehrenmedaille und dem Ehrenkreuz in Bronze, Silber und Gold. Seine Bandschnalle enthält zusätzlich ein doppeltes Eichenlaub. Die zusätzliche Auszeichnung wurde auf Initiative von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) eingeführt.

Linke will "militärische Großtaten" nicht würdigen

"Die heutige Einführung des Ehrenkreuzes für Tapferkeit setzt ein wichtiges Zeichen", erklärte dazu der CDU-Verteidigungsexperte Bernd Siebert. Wer außergewöhnliche Tapferkeit beweise, verdiene es, besonders gewürdigt zu werden.

"Die Einführung eines Tapferkeitsordens illustriert, dass sich die Bundeswehr dauerhaft in ihrer Rolle als weltweit agierende Einsatztruppe einrichten will", erklärte dagegen für die Linke deren Verteidigungsexperte Paul Schäfer. Er wandte sich dagegen, "militärische Großtaten" besonders zu würdigen. Die Linke forderte zudem die Bundesregierung auf, eine "Ehrenmedaille der Bundeswehr für Zivilcourage" für Soldaten einzuführen, die völkerrechtswidrige Einsätze verweigern. (jvo/AFP)

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