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Politik: Ein Meilenstein für die Beziehung von Juden und Christen

Die Bitte von Papst Johannes Paul II. um Vergebung für die historischen Sünden der katholischen Kirche hat weltweit ein vorwiegend positives Echo gefunden.

Die Bitte von Papst Johannes Paul II. um Vergebung für die historischen Sünden der katholischen Kirche hat weltweit ein vorwiegend positives Echo gefunden.

Von einem "Meilenstein in der 2000 Jahre alten Geschichte der Beziehungen zwischen Juden und Christen" und der "Krönung der 22-jährigen Amtszeit von Johannes Paul II." sprach der amerikanische Rabbiner James Rudin vom Jüdisch-Amerikanischen Komitee.

Der Großrabbiner der aus Europa stammenden Juden in Israel, Israel Lau, begrüßte die Bitte des Papstes um Vergebung für das am jüdischen Volk begangene Unrecht. Gleichzeitig äußerte er sich "zutiefst enttäuscht" darüber, dass Johannes Paul II. die Verfolgung und Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten, die Shoah, nicht ausdrücklich genannt habe.

Von "einem historischen Ereignis" sprach der Zentralrat der Juden in Deutschland. "Was wir vermissen, ist allerdings ein klares Bekenntnis der Kirche zu ihrem Verhalten während des Holocaust", kritisierte Zentralratspräsident Paul Spiegel. Die Worte des Papstes "können zu einem besseren Verhältnis von Christen und Juden beitragen".

"Hoch respektabel und ehrenhaft" nannte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) das Reuebekenntnis des Papstes. EKD-Sprecher Schloz sagte, die Evangelische Kirche in Deutschland wolle die Papst-Erklärung vor einer weiteren Stellungnahme sorgfältig prüfen. Der Sprecher verwies darauf, dass viele der vom Papst benannten Fehler wegen der Jahrhunderte langen gemeinsamen Geschichte auch die evangelische Kirche beträfen. Darüber hinaus hätten auch die evangelischen Kirchen seit der Reformation vieles verschuldet, was Buße erfordere.

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