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Politik: Einkaufen im Kongo – in zehn Jahren

Berlin - Derzeit ist die Lage im Osten des Kongo zwar wieder sehr unruhig. Dennoch ist der Landesdirektor des Welternährungsprogramms (WFP), Charles Vincent, optimistisch.

Berlin - Derzeit ist die Lage im Osten des Kongo zwar wieder sehr unruhig. Dennoch ist der Landesdirektor des Welternährungsprogramms (WFP), Charles Vincent, optimistisch. Die Situation in dem krisengeschüttelten Land verbessere sich, nachdem die Regierung gewählt sei, müsse nun die Friedensdividende folgen. Dazu gehörten der Bau von Schulen und Straßen wie der Aufbau des Handels. Vincent glaubt daran, dass das alles jetzt in Schwung kommt. Er hat eine Vision: „In zehn Jahren werden wir in Kongo keine Nahrungsmittelhilfe mehr brauchen. Dann kaufen wir dort Lebensmittel.“ Bei guter Regierungsführung sei das möglich, sagte der gebürtige Franzose dem Tagesspiegel am Donnerstag in Berlin. Der Osten des afrikanischen Landes sei fruchtbar und habe Bodenschätze. Es werde bereits investiert. „Private Investitionen kommen nur, wenn die Aussichten gut sind.“ Damit seine Vision Wirklichkeit werden und der private Sektor auch im Kleinen erblühen kann, ist allerdings noch eine Menge Hilfe nötig. In den vergangenen Tagen seien wieder zehntausende Menschen vor neu aufgeflammten Kämpfen zwischen Milizen und Regierungstruppen in Nord-Kivu geflohen, dem UN-Flüchtlingswerk werde von schweren Menschenrechtsverletzungen berichtet. Ein Drittel davon könne WFP nicht erreichen. In der Grenzregion zu Ruanda machten auch Hutu-Milizen immer noch Probleme, so Vincent. Die UN-Truppe Monuc mache einen guten Job, er wollte aber keine Bewertung wagen, ob es genug Soldaten seien. „Das ist nicht meine Expertise.“

Ein Problem sei, dass die Menschen nur für den eigenen Gebrauch anbauten. Rebellen wie Militär würden Lebensmittel stehlen, so dass die Menschen für Monate nichts hätten. Zudem seien die Wege für die Hilfe gigantisch lang oder gar nicht vorhanden. Zur Sicherung der Versorgung gehöre daher der Ausbau von Straßen, Bahn und Flüssen. Das entlaste auch die Geberländer. Eine Tonne per Flugzeug koste 1000 Dollar, per Bahn nur 150, rechnet Vincent vor. mue

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