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Elternzeit: Familienministerin plant Teilzeit-Elterngeld

Familienministerin Ursula von der Leyen will die Elternzeit verlängern. Statt 14 Monate soll der Staat Mütter und Väter bis zu 28 Monate lang unterstützen, wenn sie währenddessen in Teilzeit arbeiten. Mehr Geld gibt es jedoch nicht.

Nach den Vorstellungen der Ministerin könnten Paare die Leistung bis zu 28 Monate lang erhalten, wenn sie währenddessen in Teilzeit arbeiten. Möglich würde das, indem Väter, die sich aufgrund der Krise nicht trauen, ganz aus ihrem Job auszusteigen, halbtags weiter arbeiten und vier Monate (statt bisher zwei Vollzeit-Monate) das halbe Elterngeld beziehen, sagte die CDU-Familienpolitikerin Ingrid Fischbach ZEIT-Online und bestätigte damit einen Bericht der Bild-Zeitung. Die Mütter können das ebenso tun, sodass die Eltern zusammen auf bis zu 28 Monate kommen können.

"Eltern, die nach der bisherigen Regelung für die Kinderbetreuung auf Teilzeit gehen, sind bestraft", sagte Fischbach weiter. Sie erhalten dann auch nur ein Teilzeit-Elterngeld für die bisher gesetzlich verankerte Maximaldauer von 14 Monaten. "Von Vorteil ist, dass beide Elternteile im Beruf verankert bleiben. Das ist gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise enorm wichtig." Dass sich Erziehungszeit und Job nicht nur hälftig, sondern auch in anderem Verhältnis teilen ließen, hält Fischbach für "besonders sympathisch".

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Derzeit würden sich viele Unternehmen beklagen, dass sie durch Elternzeit ihre Mitarbeiter verlören. Von der veränderten Regelung profitierten auch die Arbeitgeber, da sie nicht komplett auf ihre Mitarbeiter verzichten müssten. Die Firmen sollten darauf reagieren. "Wenn Unternehmen mit entsprechenden Angeboten ihre Kräfte halten, bringt ihnen das mehr, als ihre Fachleute zu verlieren."

Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) beklagte, dass es vor allem in den alten Bundesländern noch immer nicht genügend Kita-Plätze gebe. Der Bedarf sei erst zu etwa einem Drittel gedeckt. Der Ausbau komme aber gut voran. So habe der Bund den Ländern für 2008 und 2009 insgesamt 650 Millionen Euro gegeben. Davon hätten die Länder den Städten und Gemeinden bereits fast 400 Millionen Euro bewilligt. Ab 2013 sollten Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben, wie die Koalition beschlossen hatte.

Die Bundesfamilienministerin hatte sich in der vergangenen Woche auch angesichts des Geburtenrückgangs erneut für eine Ausweitung der so genannten Vätermonate beim Elterngeld ausgesprochen. Das gehöre als Ziel ins Wahlprogramm der Union, verlangte sie. Auch die SPD hatte eine Ausweitung der teilweise bezahlten Freistellung von zwei auf vier Monate in ihren Entwurf für das Wahlprogramm aufgenommen.

Das Elterngeld ist eine Lohnersatzleistung für beide Elternteile, wenn sie nach der Geburt ihres Kindes die Berufstätigkeit unterbrechen oder höchstens 30 Stunden in der Woche tätig sind. Gezahlt werden 67 Prozent des letzten Nettogehalts, höchstens jedoch 1800 Euro und mindestens 300 Euro im Monat.

Die staatliche Leistung wird bisher maximal 14 Monate gewährt. Ein Elternteil kann sie jedoch längstens zwölf Monate in Anspruch nehmen. Weitere zwei Monate wird nur dann gezahlt, wenn der andere Partner das Kind betreut. Damit sollen vor allem Väter an der Erziehung der Kinder stärker beteiligt werden. Alleinerziehende erhalten das Geld 14 Monate lang.

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