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Energie: Schröder stärkt Putin den Rücken

Gerhard Schröder unterstützt Russlands Wirtschafts- und Tschetschenienpolitik. Der Altkanzler wies Vorwürfe zurück, wonach Putin Energielieferungen "erpresserisch" und als politische Waffe einsetzt.

Paris - Europa habe ein Interesse daran, wirtschaftlich und politisch eine enge Partnerschaft mit Moskau einzugehen, sagte Schröder in Paris. Deutschland brauche Russland als Gaslieferanten. Den Einstieg Russlands beim Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS bezeichnete Schröder als in der Marktwirtschaft vollkommen normal. "Ich verstehe die Aufregung nicht", sagte er bei einer Veranstaltung der Zeitschrift "Foreign Policy". Es gebe da offenbar "alte Ängste" vor Russland.

"Ich finde es falsch, wenn gelegentlich in den westlichen Medien Russland definiert wird über Tschetschenien und über Probleme, die es im Innern gibt", sagte Schröder weiter. "Natürlich gibt es Probleme. Aber man kann nicht bestreiten, dass Russland große Fortschritte gemacht hat. Russland orientiert sich sehr wohl an Werten, die wir teilen." Putin habe ein Interesse daran, auf eine Partnerschaft mit Europa zu setzen. Und bei der Lösung internationaler Konflikte sei Moskau "völlig unverzichtbar".

Schröder ist seit März Aufsichtsratschef des Konsortiums für den Bau einer großen Gaspipeline durch die Ostsee, an dem der russische Gasprom-Konzern 51 Prozent hält. Den Bau der Gasleitung hatte Schröder mit Putin noch während seiner Zeit als Kanzler mit eingefädelt. Die Übernahme des gut dotierten Postens hatte in Deutschland dann parteiübergreifend Kritik hervorgerufen. (tso/AFP)

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