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Energieversorgung: Russisch-ukrainischer Gasstreit geht in die nächste Runde

Kaum haben sich Wladimir Putin und Viktor Juschtschenko auf einen Kompromiss im Gasstreit geeinigt, meldet sich der vorraussichtlich nächste Präsident Russlands zu Wort und erklärt den Deal für hinfällig. Vor der Einigung hatte Gasprom mit einem Lieferstopp gedroht.

Einen Tag nach der Einigung im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine ist die Grundlage der Übereinkunft wieder in Frage gestellt worden. Der Aufsichtsratschef des russischen Energiekonzerns Gasprom, Dmitri Medwedew, sagte, er halte eine Beibehaltung von Zwischenhändlern für notwendig. "Es wird wahrscheinlich nötig sein, einen Zwischenhändler beizubehalten, weil die Ukraine nicht mehr als den Preis bezahlen kann, den Gas aus Zentralasien kostet, also 179 Dollar pro 1000 Kubikmeter", sagte Medwedew.
  
Die Ausschaltung der Zwischenhändler war eine der zentralen Forderungen der ukrainischen Regierung in den Verhandlungen gewesen. Russlands Präsident Wladimir Putin, dessen Nachfolger Medwedew bei den Wahlen am 2. März werden soll, hatte nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Viktor Juschtschenko versichert, Gasprom nehme die Vorschläge aus Kiew an. Ein Gaspromsprecher wollte am Mittwoch zu den Äußerungen Medwedews, der auch Erster Stellvertretender Ministerpräsident ist, nicht Stellung nehmen.
  
Gasprom-Chef Alexej Miller hatte am Dienstag die Schaffung eines Gemeinschaftsunternehmens angekündigt, an dem die ukrainische Naftogaz und die russische Gasprom beteiligt sein sollten. Der umstrittene Zwischenhändler RosUkrEnergo sollte nicht mehr beteiligt sein. Die Ukraine bezieht drei Viertel ihres Gasbedarfs aus Zentralasien, ein Viertel aus Russland, sämtliche Lieferungen erfolgen über Pipelines durch Russland. Vor der Einigung am Dienstag hatte Gasprom mit einem Lieferstopp gedroht, sollte Kiew nicht ausstehende Rechnungen von rund einer Milliarde Euro begleichen. (nim/AFP)

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