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Entführungsfall Osthoff: USA sagen Hilfe zu

Die USA werden Deutschland dabei unterstützen, die entführte Susanne Osthoff frei zu bekommen. Das sagte Außenministerin Rice bei ihrem Besuch in Berlin.

Berlin - Condoleezza Rice kam am Dienstag in Berlin damit einer entsprechenden Bitte von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach. Sie hoffe auf einen «günstigen Ausgang» in dem Fall, sagte Rice. Im Irak wurde unterdessen eine weitere Entführung eines US-Amerikaners bekannt. Die Kidnapper drohen in einem Video mit seiner Ermordung, sollten die USA nicht alle irakischen Geiseln freilassen.

Die Unterstützung der USA im Fall Osthoff gilt nach Worten Merkels insbesondere für nachrichtendienstliche Erkenntnisse. Von der 43-jährigen Archäologin und ihrem irakischen Fahrer gab es auch am elften Tag nach ihre Entführung kein Lebenszeichen. Der Krisenstab des Auswärtigen Amts kam am Dienstag unter Leitung von Staatssekretär Klaus Scharioth zwei Mal zusammen. Die Bemühungen würden unvermindert und intensiv fortgesetzt, sagte eine Sprecherin. Bislang gelang es den deutschen Behörden nicht, Kontakt zu den Entführern aufzunehmen.

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, forderte die unverzügliche Freilassung der Geiseln. «Wer eine Frau als Geisel nimmt, die sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Armen und Benachteiligten einsetzt, so wie Frau Osthoff das tut, verletzt nicht nur die dem Menschen von Gott verliehene Würde, er tritt auch die Barmherzigkeit mit Füßen», sagte Huber. Er würdigte zugleich das Engagement der muslimischen Verbände in Deutschland in dem Bemühen um eine rasche Freilassung der Geiseln.

Osthoff war am 25. November mit ihrem Fahrer in einem Taxi von Bagdad in das rund 350 Kilometer entfernte Arbil im Nordirak aufgebrochen, wo sie die Restaurierung einer osmanischen Karawanserei aus dem Jahr 1796 besprechen wollte. Osthoff und ihr Fahrer mussten auf ihrem Weg vermutlich eine Straßensperrung umfahren. In Arbil kamen sie nie an. Bei den Entführern soll es sich um eine Gruppe mit dem Namen «Sturmtruppen der Erdbeben» handeln.

Unions-Innenexperte Wolfgang Bosbach (CDU) hatte am Montagabend betont, er rechne in dem Fall nicht mit einer schnellen Lösung. Man dürfe die Hoffnung nie aufgeben, aber das Geiseldrama könne sich über Tage und Wochen hinziehen, sagte er im Sender N24. Möglicherweise könnten es auch «zermürbende Monate» werden. Das Leben der Geisel müsse gerettet werden, aber den politischen Forderungen dürfe dennoch auf keinen Fall nachgeben werden, betonte Bosbach. (tso/dpa)

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