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Politik: Entspannung: Clinton am 11. November nach Nordkorea?

US-Präsident Bill Clinton wird einer Meldung der japanischen Nachrichtenagentur Kyoto zufolge wahrscheinlich am 11. November Nordkorea besuchen.

US-Präsident Bill Clinton wird einer Meldung der japanischen Nachrichtenagentur Kyoto zufolge wahrscheinlich am 11. November Nordkorea besuchen. Kyoto berief sich am Dienstag auf Angaben aus Kreisen der japanischen Regierungspartei LDP. Demnach will Clinton bei seinem Besuch der kommunistischen Regierung Nordkoreas 300 Millionen Dollar an jährlicher Wirtschaftshilfe anbieten. Im Gegenzug müsse sich Nordkorea verpflichten, sein Raketen-Programm einzufrieren. Clinton will Mitte November auch nach Vietnam reisen. Vom 15. bis 16. November ist seine Teilnahme an einem asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgipfel in Brunei geplant.

Laut US-Außenministerin Madeleine Albright deutete Kim Jong Il am Dienstag einen Stopp der Raketentests seines Landes an. Albright hält sich seit Montag in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang auf, um die Möglichkeit einer Nordkorea-Reise Clintons auszuloten. Zudem will sie sich nach Angaben aus US-Kreisen ein Bild davon machen, wie ernst es Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il mit der Öffnung seines über lange Zeit abgeschotteten Landes meint. Albright forderte Nordkorea auf, sich an internationale Normen zu halten und seine Nachbarn nicht zu bedrohen. Sie traf am Dienstag ein zweites Mal mit dem Machthaber Kim Jong Il zusammen. "Ich denke nicht, dass der dreistündige Dialog (am Montag) genug war, um 50 Jahre Schweigen zu durchbrechen", sagte Nordkoreas Führer nach Angaben der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.

In einer Tischrede bekräftigte Albright den Willen der USA, den Jahrzehnte in Isolation lebenden stalinistischen Staat in die internationale Gemeinschaft einzubinden, betonte aber: "Wir wollen die Teilung durch den Kalten Krieg beendet sehen. Wir wollen, dass Länder sich sicher fühlen vor Bedrohungen durch Konflikt und Krieg." Jedes Land solle ins internationale System eingebunden sein "und sich an weltweite Normen halten". Bei dem Mittagessen mit Vizemarschall Jo Myong Rok bot die Ministerin auch ein Entgegenkommen der USA an. "Wir wollen neue Technologien nutzbar machen, um den Menschen überall zu helfen, ein besseres und reicheres Leben zu führen." Der Vizemarschall und Kim-Vertreter sagte, gute Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA seien nicht nur wichtig für beide Länder und die koreanische Halbinsel, sondern auch für Frieden und Stabilität in Nordost-Asien.

Albright überreichte Kim Jon Il einen Brief Clintons. Zugeständnisse bei den nordkoreanischen Raketen- und Nuklearprogrammen und der Haltung zum internationalen Terrorismus könnten den Weg ebnen für einen Besuch Clintons in Pjöngjang. Albright wird am Mittwoch in Seoul ihren südkoreanischen Amtskollegen Lee Joung-Binn und Japans Außenminister Yohei Kono über ihre Gespräche unterrichten. China begrüßte die Annäherung und äußerte die Hoffnung, dass die Gespräche Albrights helfen, die Spannungen zu reduzieren.

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