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Entwicklungshilfe: Blair und Bush schnüren Hilfspaket für Afrika

Die USA und Großbritannien wollen ein internationales Hilfspaket für das von Krisen geplagte Afrika schnüren. Auf dem kommenden G 8-Gipfeltreffen werde ein vollständiger Schuldenerlass für die ärmsten afrikanischen Länder vorgeschlagen, sagte US-Präsident George W. Bush am Dienstag.

Washington (08.06.2005, 15:16 Uhr) - Zuvor hatte sich Bush in Washington mit dem britischen Premierminister Tony Blair zu einem Gespräch getroffen. Die massive Afrika-Hilfe, zu der außer des Schuldenerlasses auch eine Aufstockung der Hilfsgelder gehört, soll jedoch an Bedingungen wie Rechtsstaatlichkeit und Kampf gegen die Korruption geknüpft werden.

Bush kündigte außerdem eine Soforthilfe in Höhe von 674 Millionen Dollar (550 Mio. Euro) an, die zum größten Teil für den Kampf gegen die Hungersnot in Eritrea und Äthiopien eingesetzt werden soll. Blair hat als Gastgeber des kommenden G 8-Gipfels vom 6. bis 8. Juli in Gleneagles in Schottland den Schuldenerlass und eine massive Afrika-Hilfe zu zentralen Themen gemacht.

Nach den Worten des britischen Premierministers gibt es den gemeinsamen Wunsch, dem geplagten Kontinent aus Armut und Mangel herauszuhelfen. «Es ist wichtig, Afrika auf die Beine zu helfen», sagte Bush.

Auch nach dem Gespräch der beiden Politiker ist noch nicht geklärt, wie der Schuldenerlass von rund 34 Milliarden Dollar (27,6 Milliarden Euro) für die 27 ärmsten afrikanischen Länder finanziert wird. Der US-Präsident äußerte sich außerdem nicht zu dem Vorschlag von Blair, die Afrika-Hilfe der reichsten Länder auf 25 Milliarden Dollar pro Jahr zu verdoppeln. Stattdessen stellte er in Aussicht, dass die US-Regierung mehr für Afrika tun werde. Bush wehrte sich gegen den Vorwurf, die Hilfe der USA für Afrika sei nicht angemessen. «In den vergangenen vier Jahren haben wir unsere Hilfe für die südlich der Sahara gelegenen Länder verdreifacht. Damit stellen die USA ein Viertel aller Hilfsgelder für die Region», sagte Bush.

Die Afrika-Hilfe soll nach den Worten der beiden Politiker an Bedingungen geknüpft werden. Blair nannte dabei Rechtsstaatlichkeit und den Kampf gegen Korruption. Bush forderte außerdem den Aufbau demokratischer Institutionen sowie eine Öffnung der Märkte. (tso)

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