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Politik: Er stellt sich quer

Der Jesuit und Marianer. Der Bergsteiger.

Der Jesuit und Marianer. Der Bergsteiger. Der Gleitschirmflieger. Man meint, Heiner Geißler zu kennen, nach all diesen Jahren. Eigentlich ist er ja Richter von Beruf. Ob daher seine Neigung kommt, die Dinge schlussendlich zu beurteilen? Aber Philosophie hat er außerdem studiert, und das passt auch zu ihm: Geißler geht den Dingen auf den Grund. Noch immer. Immer wieder. Damit quält er bisweilen sich, aber andere nicht weniger. Früher waren es die politischen Gegner, vor allem die Sozialdemokraten, heute ist es seine eigene Partei, die CDU. Demagogisch war er damals, pädagogisch will er jetzt wirken. Weil er glaubt, dass die CDU auf dem falschen Weg ist, dass nicht er der Irrläufer ist. Ihm ist bange um seine Partei. Das kann man ruhig so sagen: seine Partei. Keiner hat sie so geprägt wie er, programmatisch. Als Geißler Generalsekretär war, unter Helmut Kohl, galt die CDU was, mitunter sogar als ziemlich progressiv. Die Wahlergebnisse waren dementsprechend. Als Kohl ihn, auch ihn, verdrängte, warnte Geißler vor einem Rechtsruck. Er sollte auch da Recht behalten. Nun geht der nimmermüde 71-Jährige noch einmal dagegen an. Das ist ja auch seine Natur: nie aufzugeben. Neue Wege zu suchen, um doch noch Erfolg zu haben. Wie sagt Thomas von Aquin? "Eine Vielheit kann nur dann als Gesellschaft leben, wenn einer vorsteht und für das allgemeine Wohl sorgt; eine Vielheit jagt nämlich an sich vielen Zielen nach, einer jedoch einem Ziel." Das passt gut zu Heiner Geißler.

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