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José Paca (links) hatte im Juli von Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz erhalten

© dpa

Erfurt: Ausländerbeirat-Chef rassistisch beschimpft

Im Juli ist der Vorsitzende des Ausländerbeirats Erfurt von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Nun wurde der gebürtige Angolaner auf offener Straße rassistisch bedroht.

Der Vorsitzende des Ausländerbeirats in Erfurt, José Paca, ist auf offener Straße rassistisch beschimpft und bedroht worden. Der Vorfall ereignete sich bereits vergangene Woche in Erfurt-Nord, wie die "Thüringer Allgemeine" berichtet. Der 52-Jährige setzt sich seit vielen Jahren für die Integration und politische Teilhabe der ausländischen Bevölkerung in Erfurt ein. Der gebürtige Angolaner hatte erst im Juli von Bundespräsident Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz erhalten.

José Paca, gebürtiger Angolaner und Vorsitzender des Ausländerbeirats Erfurt sowie Träger des Bundesverdienstkreuzes. José Paca vertritt die Interessen der Ausländer gegenüber dem Erfurter Stadtrat.

"Aber das kann ich mir nicht umhängen, es hätte mich auch nicht geschützt“, sagte Paca der Zeitung. Zwei Männern hätten ihn angepöbelt und mit einem Messer und einer Pistole bedroht. In der Straße gibt es eine Flüchtlingsunterkunft. Es sei jedoch niemand in der Nähe gewesen, der ihm hätte helfen können. Er habe anschließend Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Täter wurden bislang nicht gefasst.
Paca lebt seit 25 Jahren in Deutschland. Er setzte sich beispielsweise für die rund 100 spanischen Gastarbeiter ein, die vor einem Jahr in Erfurt gestrandet waren, weil eine Jobagentur ihnen keine Stellen vermittelte. Er ist außerdem Vorsitzender des Vereins Afro Sport, der Fußballturniere gegen Rassismus veranstaltet. Er habe in Erfurt immer wieder auch Pöbeleien und Angriffe erlebt, berichtete er. Die Arbeit im Ausländerbeirat ist ehrenamtlich. (Tsp)

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