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Eine jugendliche Person startet die TikTok-App. (Symbolbild)

© stock.adobe/Simone

Erhöhte Suchtgefahr: EU-Kommission verlangt von TikTok Maßnahmen zum Schutz von Minderjährigen

„Tiktok Lite“ belohnt User mit Gutscheinen, wenn sie mehrere Stunden Videos auf der neuen App schauen. Die EU-Kommision sieht darin Risiken, gegen die die Plattform Maßnahmen vorlegen soll.

Videos schauen und dafür bezahlt werden: Eine neue Funktion auf der Online-Plattform Tiktok könnte nach Einschätzung der EU-Kommission für eine erhöhte Suchtgefahr bei Minderjährigen sorgen.

Brüssel forderte das Unternehmen am Mittwoch auf, zusätzliche Informationen zu den Risiken für „den Schutz Minderjähriger und die psychsische Gesundheit der Nutzenden“ zu liefern. Tiktok muss nun Maßnahmen vorlegen, um die Risiken zu vermeiden.

Die Videoplattform hatte im April die neue App „Tiktok Lite“ eingeführt, die in Europa bislang in Frankreich und Spanien verfügbar ist. Die Version enthält ein Punktesystem: Wer sich anmeldet, mehrere Stunden Videos schaut oder Freunde zu Tiktok einlädt, wird mit digitalen Münzen belohnt.

Die Punkte können gegen geringe Beträge in Form von Gutscheinen ausgetauscht werden, etwa für den Onlinehändler Amazon. Wer sich bei der neuen App anmelden will, muss offiziell mindestens 18 Jahre alt sein.

Nach Urteil der EU-Kommission könte die Funktion möglicherweise das Suchtverhalten insbesondere bei Minderjährigen ankurbeln. Brüssel verlangt von Tiktok nun Maßnahmen, die verhindern sollen, dass sich Minderjährige unter Angabe eines falschen Geburtsdatums trotzdem anmelden.

Tiktok teilte am Mittwoch mit, das Unternehmen stehe „bereits in direktem Kontakt mit der EU-Kommission“ und werde auf die Anfragen der Behörde antworten.

Onlinedienste wie Tiktok, Instagram und Facebook sind unter dem EU-Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act - DSA) verpflichtet, Minderjährige besser zu schützen und Inhalte wie Gewaltdarstellungen oder Falschinformationen schneller zu löschen.

Gegen Tiktok läuft in Brüssel bereits ein Verfahren wegen möglicher Suchtgefahren für Minderjährige auf seiner Standard-Plattform. (AFP)

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