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Erkrankung: Castro gibt Amtsgeschäfte "vorübergehend" ab

Zum ersten Mal seit 47 Jahren gibt der kubanische Staatschef Fidel Castro vorübergehend die Amtsgeschäfte ab. Er habe sich wegen eines akuten Darmleidens einem chirurgischen Eingriff unterziehen müssen, hieß es in einer Erklärung des 79-Jährigen.

Havanna - Die Erklärung wurde am Montag (Ortszeit) von seinem Privatsekretär Carlos Manuel Valenciaga im kubanischen Rundfunk und Fernsehen verlesen. Voraussichtlich werde er sich mehrere Wochen davon erholen müssen. In dieser Zeit werde sein 75-jähriger Bruder Raul, der Verteidigungsminister ist, die Amtsgeschäfte übernehmen.

Von dem enormen Stress, dem er ausgesetzt sei, habe er ein Darmleiden bekommen, hieß es in der Erklärung Castros weiter. Als es zu Blutungen gekommen sei, habe er sich einer schwierigen Operation unterziehen müssen. Als Gründe für den Stress führte Castro an, er arbeite Tag und Nacht und schlafe kaum. Zudem seien das Gipfeltreffen der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur vom 22. bis 24. Juli in Argentinien sowie eine dreitägige Reise durch den Osten Kubas sehr anstrengend gewesen.

Castro, der am 13. August 80 Jahre alt wird, ist seit 1959 in dem Karibikstaat an der Macht. Er stürzte in einem Guerillakrieg den Diktator Fulgencio Batista und führte das Land anschließend zunächst als Ministerpräsident. Seit 1976 ist er Staatsoberhaupt. Die kubanische Führung steht vor allem wegen ihrer Menschenrechtspolitik in der Kritik; dutzende Regierungsgegner sind in Haft. (tso/AFP)

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