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Es mangelt noch an Kitaplätzen in Deutschland.

© Daniel Bockwoldt/dpa

Erwartungen an Jamaika-Parteien: Bundeselternschaft fordert bundesweiten Ausbau von Kitas

Durch einen Mangel von 228.000 Kitaplätzen in Deutschland ist Handeln gefragt. Genau das erwartet die Bundeselternschaft von den sondierenden Parteien.

Die Erwartungshaltung an die neue Regierung zum Thema Ausbau von Krippen und Kita-Plätze ist hoch. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat bereits im vergangenen Jahr einen Mangel von rund 228.000 Kitaplätzen ausgemacht, damit steht mehr als jedes zehnte Kind unter drei Jahren ohne Kitaplatz da. Danilo Fischbach, Bundeselternsprecher für Kinder in Kindertagespflege und Kindertagesstätten, formulierte für den Tagesspiegel stellvertretend für die Elternschaft die Forderungen an die sondierenden Parteien.

Von der CDU erwarte er „die Umsetzung des bereits 2007 verabschiedeten Grundsatzprogramms, “ in dem die Partei den Kindergartenbesuch „mittelfristig beitragsfrei“ ermöglichen wollte. Das dieses Ziel bis heute noch nicht (bundesweit) erreicht wurde, stößt auf Unmut: „Zehn Jahre später kann man nicht mehr von Mittelfristigkeit sprechen“, beklagt sich Fischbach. Das noch von der ehemaligen Familienministerin Manuela Schwesig auf den Weg gebrachte Qualitätsentwicklungsgesetz ist ein guter Ansatz, „allerdings erst, wenn es auch in vollem Maße umgesetzt wird.“

Die FDP möchte er an die im Wahlkampf geführten Parolen erinnern, „weltbeste Bildung für alle zu ermöglichen.“ Dies sei jedoch nur gewährleistet, wenn jedes Kind die gleichen Voraussetzungen in der (frühkindlichen) Bildung erfährt, „so wie es Artikel 3 des GG auch beabsichtigt.“ Dies beinhalte auch eine bundesweite Anpassung und Steigerung der Qualitätsstandards, vor allem personell: „Arbeit muss sich lohnen, um Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung zu gewinnen.“

Seiner Meinung nach stehen besonders die Grünen nun in der Pflicht Taten folgen zu lassen: „Es wurde stets eine Verbesserung für die Frau in der Berufswelt betont – nun liegt es an der verantwortlichen Politik, dieses Ziel auch energisch umzusetzen.“ Eine fortlaufende Benachteiligung von überwiegend Frauen und damit eine Benachteiligung von Familie darf es nicht weiter geben. „Es geht schließlich um die Zukunft der Kinder, drum kann es nur eine Forderung nach einer modernen und weltoffenen Familienpolitik des 21. Jahrhunderts geben“, so Fischbach.

Martin Horn

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