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Politik: Es wird härter und gefährlicher für die Schutztruppe (Kommentar)

Der Einsatz der Kosovo-Schutztruppe ist gefährlich. Nach der Euphorie der internationalen Gemeinschaft über das Ende des Krieges folgt nun also die Ernüchterung darüber, dass der Balkan auch nach vier Kriegen in zehn Jahren nicht zur Einsicht gekommen ist, Auseinandersetzungen seien friedlich zu lösen.

Der Einsatz der Kosovo-Schutztruppe ist gefährlich. Nach der Euphorie der internationalen Gemeinschaft über das Ende des Krieges folgt nun also die Ernüchterung darüber, dass der Balkan auch nach vier Kriegen in zehn Jahren nicht zur Einsicht gekommen ist, Auseinandersetzungen seien friedlich zu lösen. Fast täglich werden KFOR-Einheiten angegriffen, weil sie verhindern, dass die Albaner jene Politik der ethnischen Gewalt fortführen, die sie unter den Serben ertragen mussten. Von Verbrüderung mit der KFOR und Pflichterfüllung gegenüber dem Friedensvertrag halten die Albaner wenig, wenn ihre Handlungsspielräume und Machtträume beschnitten werden. Für die UCK ist jede Einschränkung ihrer selbsterklärten Souveränität Anlass, Gewalt anzuwenden. Wenn nötig auch gegen die KFOR. Die Angriffe auf die Truppe richten sich auch, aber keineswegs nur gegen deutsche Soldaten. Franzosen, Russen und Amerikaner werden ebenso angegriffen, wenn sie ihren Auftrag konsequent erfüllen. Erst wenn Albaner und Serben im Kosovo begreifen, dass die UN-Verwaltung für alle den gleichen Katalog von Recht und Ordnung, Gesetz und Sanktionen vorsieht, wird die KFOR aus der Rolle des Buhmanns entlassen. Die UN-Administration muss sich beim Aufbau dieser zivilen Strukturen beeilen. Die KFOR darf sich bis dahin nicht entmutigen lassen, ihr Mandat durchzusetzen.

cl

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