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Politik: Es wird knapp

Flut und Irak-Krise nutzen der SPD. Die Union hält ihren Kompetenzvorsprung bei Wirtschaft und Arbeit

Für den Deutschlandtrend hat Infratest dimap im Auftrag der ARD/Bericht aus Berlin und des Tagesspiegels vom 2. bis 4. September 1300 Bürger befragt. Für die Sonntagsfrage wurden insgesamt 2324 Wahlberechtigte befragt. Für das ZDF-Politbarometer hat die Forschungsgruppe Wahlen vom 2. bis 5. September 1476 Bürger interviewt.

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl zeichnet sich immer mehr eine knappe Entscheidung ab. Für die SPD hat sich die politische Stimmung verbessert. Sie profitiert von einer Verschiebung auf der Agenda, auf der die Beseitigung der Flutschäden und die Haltung zu einem Irak-Einsatz größeres Gewicht bekommen haben. Nach dem Deutschlandtrend käme die SPD auf 38 Prozent, die Union auf 39,5 Prozent. Die Werte der kleinen Parteien: FDP 8,5, Grüne 7,5, PDS 4 Prozent. In der Projektion des Politbarometers liegen SPD und Union mit je 38 Prozent sogar gleichauf. Die Liberalen kommen auf 8, die Grünen auf 7, die Sozialisten auf 4 Prozent. Käme die PDS tatsächlich nicht in den Bundestag, wäre nach dem Deutschlandtrend rechnerisch eine schwarz-gelbe Koalition möglich.

Dass es eng werden kann, darauf deuten auch die Erwartungen der Befragten hin: Nach dem Politbarometer sind 33 Prozent der Bürger sich noch nicht klar, wie sie wählen werden. Nach dem Deutschlandtrend signalisieren 20 Prozent, dass sie ihre gegenwärtige Entscheidung noch einmal überdenken könnten. 85 Prozent der Bürger halten laut Politbarometer die Wahl noch nicht für entschieden.

Im Deutschlandtrend ist die Zufriedenheit mit der Regierung von Gerhard Schröder sprunghaft von 29 auf 41 Prozent gestiegen. Gleiches gilt für den Bundeskanzler, der seine Beliebtheit um 15 Punkte auf derzeit 64 Prozent erhöhen kann. Bei der Kanzlerfrage liegt Schröder weiterhin mit mehr als 20 Punkten Abstand vor seinem Herausforderer Edmund Stoiber. Dagegen wird Schröder im Politbarometer wieder etwas schlechter bewertet als im August – ebenso die Leistung der Regierung. Aber auch bei der ZDF-Umfrage ist Schröder bei der „Kanzlerfrage“ deutlicher Sieger: 56 Prozent wünschen sich den Amtsinhaber als Regierungschef, 35 Prozent wollen Stoiber. 61 Prozent meinen laut Politbarometer allerdings, dass die Person weniger wichtig ist als die Partei.

Bei der Frage nach der Kompetenz der Parteien ergeben beide Umfragen ein ähnliches Bild. Die Union führt danach auf den Feldern Wirtschaft und Arbeitsmarkt deutlich. Laut Deutschlandtrend liegt die Union auch bei der Bildungspolitik und der inneren Sicherheit vorn. Der SPD wird dagegen mehr Kompetenz bei der Bewältigung der Flutkatastrophe, bei der sozialen Gerechtigkeit und beim Einsatz für den Frieden zugebilligt. In etwa gleichauf liegen die großen Parteien demnach bei der Steuerpolitik, beim Aufbau Ost und der Gesundheitspolitik. Die Grünen gelten mit weitem Abstand als am kompetentesten in der Umweltpolitik. Die FDP erhält ihre besten Werte in der Steuer- und Bildungspolitik, die PDS bei der sozialen Gerechtigkeit und beim Aufbau Ost. Nach dem Deutschlandtrend glauben 38 Prozent, dass eher die SPD die Zukunftsprobleme Deutschlands lösen könne; 32 Prozent trauen das eher der Union zu.Tsp

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