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EM in Ukraine: EU noch unentschlossen - aber Barroso geht voran

Noch ringt die EU um eine einheitliche Haltung in Bezug auf die Fußball-EM in der Ukraine. Doch Kommissionspräsident Barroso hat schon einmal angekündigt: Er fährt nicht hin.

EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso hat Nägel mit Köpfen gemacht: Er werde das Land nicht zur Fußball-EM besuchen, teilte eine Sprecherin mit. Dabei ist die Haltung der EU angesichts der Vorgänge um die ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko noch gar nicht endgültig abgestimmt. Wie die EU-Außenminister reagieren werden, wollen sie bei ihrem nächsten Treffen in Brüssel am 14. Mai abstimmen. Dabei soll es auch um das Verhalten in Bezug auf die Europameisterschaft gehen. Schon am Vorabend wollen die Minister mit christdemokratischen Parteibüchern, die die Mehrheit stellen, die Marschrichtung festlegen. Dies kündigte der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, an. Es dürfe weder einen sportlichen Boykott wie bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau („damit bestraft man nur das ukrainische Volk“) noch Bilder hochrangiger europäischer Politiker geben, in deren Glanz sich Janukowitsch sonnen könne („man muss ihn vereinsamen“). Brok schlägt deshalb vor, dass Politiker bei Visiten in der Ukraine auch Oppositionelle im Gefängnis besuchen. „Die Tendenz geht dahin, nicht abzusagen“, sagte der CDU-Politiker. Bisher haben sich außerhalb Deutschlands nur vereinzelt Politiker zum Thema eines politischen EM-Boykotts geäußert. Entschieden dagegen stellt sich Dänemarks Regierung – sehr zum Ärger der konservativen Opposition des Landes, das derzeit den EU-Ratsvorsitz führt. Kulturminister Uffe Elbæk teilte mit, „dass ich hinter der Teilnahme unserer Nationalelf bei der EM stehe. Auch durch meine persönliche Anwesenheit“. Für ein zwischen der EU und der Ukraine fertig verhandeltes Partnerschaftsabkommen soll es erst Zustimmung geben, wenn Kiew sein Verhalten ändert.

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