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AfD-Chef Bernd Lucke (links) und Hans-Olaf Henkel im Juli 2014

© dpa/Wolfgang Kumm

Ex-BDI-Chef verlässt AfD-Vorstand: Henkels Rückzug dürfte Lucke nicht gefallen

Hans-Olaf Henkel verlässt den AfD-Vorstand. In der Partei werden das viele nicht bedauern. Aber es schwächt Parteichef Bernd Lucke im innerparteilichen Machtkampf. Denn mit Henkel verliert er einen Unterstützer. Ein Kurzkommentar.

Ein Kommentar von Fabian Leber

Beliebt war Hans-Olaf Henkel nie in der AfD. Er wurde geduldet, aber nicht geliebt. Henkel habe nie verstanden, dass man eine Partei nicht wie ein Unternehmen führen könne, heißt es nun in der AfD. In der Tat prallten da zwei Welten aufeinander, die nicht zusammenpassten. Dort der weltläufige Ex-Industriemanager, der stolz ist auf seine internationale Karriere und seine Mitgliedschaft bei Amnesty International. Hier eine nationalkonservative Parteibasis, die Sympathien für Wladimir Putin hegt und lieber die Schotten dichtmachen will.

Die Kritik am Euro war der einzige Berührungspunkt zwischen beiden. Henkel benutzte die AfD als Plattform für seine Thesen. Die AfD wollte profitieren von der Aura des Ex-BDI-Chefs.

Während viele Parteimitglieder ihm keine Träne nachweinen werden, dürfte Parteichef Bernd Lucke nicht erfreut sein. Er hatte Henkel in die AfD geholt, ihn immer wieder gegen Kritik verteidigt. Das könnte sich für ihn nun als Bumerang erweisen. Denn die „Rechtsideologen“, die Henkel als Grund für seinen Rücktritt anführt, hatten bisher keine Mehrheit im Bundesvorstand – weshalb sein Rückzug ohnehin irrlichternd wirkt. Der Rücktritt stärkt nun jene Kräfte in der AfD, die Henkel eigentlich bekämpfen wollte – und mit denen auch Lucke über Kreuz liegt.

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