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Politik: Explosion an Gaspipeline in Richtung Europa

Warschau - Eine Explosion hat am Montag in der Nähe von Kiew die wichtigste russische Gas-Pipeline nach Westeuropa zerstört. Die Ursache für die Explosion war zunächst unklar, „Ich denke, es handelt sich um eine technische Panne“, sagte ein Verantwortlicher des staatlichen ukrainischen Gasunternehmens Naftogaz in Kiew.

Warschau - Eine Explosion hat am Montag in der Nähe von Kiew die wichtigste russische Gas-Pipeline nach Westeuropa zerstört. Die Ursache für die Explosion war zunächst unklar, „Ich denke, es handelt sich um eine technische Panne“, sagte ein Verantwortlicher des staatlichen ukrainischen Gasunternehmens Naftogaz in Kiew. Die ukrainische Polizei prüft aber auch, ob es sich um Sabotage handelt.

Die Rauchsäule sei enorm gewesen, berichtet ein Augenzeuge. Mehr als hundert Meter sei sie in den Himmel gestiegen, dort, wo die Pipeline Urenhoi-Pomary-Uschhorod verläuft. Erst nach Stunden war klar, dass eine Explosion einen Strang der Transitleitung für russisches Gas nach Europa beschädigt hatte. Die Pipeline wurde auf einer Länge von rund 30 Metern aufgerissen. Im Umkreis von mehr als einem Hektar sei alles verbrannt, sagte der Augenzeuge weiter. Eine Gefahr für die Einwohner der Region habe zu keiner Zeit bestanden, hieße es aus dem Katastrophenschutzministerium in Kiew.

Die ukrainischen Behörden versuchten, die Dramatik des Unfalls zu relativieren. Die Feuerwehr habe den Brand an dem Teilstück in der Nähe von Kiew schnell gelöscht, sagte der Zivilschutz der Agentur Interfax. Der Gastransport Richtung Westen sei kurz unterbrochen und dann auf Alternativleitungen umgeleitet worden. Der russische Gaskonzern Gasprom teilte mit, es habe keine Einschränkung für die europäischen Kunden gegeben. Wann wieder Gas durch die Leitung strömen könne, sei aber unklar. Die Kommission in Brüssel teilte mit, nach vorläufigen Angaben aus Kiew sei die Gasversorgung in die EU nicht betroffen.

Die betroffene Pipeline ist eine der drei Hauptleitungen durch die Ukraine. Über die Transitroute von Sibirien werden jährlich knapp 30 Milliarden Kubikmeter russisches Gas in die EU gepumpt. Hauptabnehmer ist Deutschland. Anfang 2006 hatte ein Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine für Schlagzeilen gesorgt. Der Streit eskalierte, weil sich Kiew weigerte, den Weltmarktpreis für das russische Gas zu bezahlen. In der Vergangenheit hatte die Ukraine von besonders billigen Energielieferungen profitiert. Die Auseinandersetzung hatte auch in aller Deutlichkeit die Abhängigkeit des Westens von Gaslieferungen aus Russland vor Augen geführt.

Kurt Krohn

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