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Das Wasserkraftwerk in Kabardino-Balkarien (Archivbild).

© AFP

Explosionen: Anschlag auf russisches Wasserkraftwerk

In Russland sind zwei Menschen bei einem Angriff auf ein Wasserkraftwerk im Nordkaukasus getötet worden. Mindestens zwei Generatoren des Kraftwerks wurden durch die Explosion beschädigt.

Zwei Wachmänner wurden bei dem Anschlag auf ein Wasserkraftwerk im Nordkaukasus getötet. Zwei weitere Menschen seien verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der staatliche Energieerzeuger RusHydro am Mittwoch mit. Nach offiziellen Angaben stürmten die Angreifer in die Anlage in der Teilrepublik Kabardino-Balkarien, töteten die zwei Wächter und zündeten dann offenbar mehrere Sprengsätze.

Bei der Tat handle es sich vermutlich um einen "Terroranschlag", hieß es in der Erklärung des Unternehmens. Behördenangaben zufolge drangen die Unbekannten gegen 5:20 Uhr Ortszeit (3:20 Uhr MESZ) in das Kraftwerk Baksan ein und töteten die beiden Wachmänner. Daraufhin fesselten sie weitere Angestellte des Kraftwerks, wie der regionale Behördenvertreter Gennadi Wichristjuk im russischen Fernsehen sagte. Anschließend habe es eine Explosion im Maschinenraum gegeben. Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die Angreifer hätten "mehrere Sprengsätze" gezündet.

Kabardino-Balkarien liegt in der konfliktreichen Nordkaukasus-Region, in der die russischen Behörden gegen muslimische Aufständische kämpfen. In den östlich gelegenen Teilrepubliken Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan kommt es immer wieder zu Morden und Anschlägen. Kabardino-Balkarien galt bislang jedoch als vergleichsweise ruhig.

Das Gebiet mit seinen etwa 900.000 Einwohnern grenzt im Süden an Georgien und im Osten an die von Georgien abtrünnige Region Nordossetien. Zahlreiche Flüsse machen die Teilrepublik mit der Hauptstadt Naltschik geeignet für die Energiegewinnung durch Wasserkraftwerke. Das angegriffene Wasserkraftwerk wurde in den 1930er Jahren am Ufer des Flusses Baksan errichtet.

"Keine Gefahr für die Bevölkerung"

Aus Kreisen des russischen Geheimdienstes FSB hieß es, es sei unklar, wie viele Sprengsätze gezündet worden seien. Ein Sprecher im Regionalbüro des Notfallministeriums sagte im Radiosender Moskauer Echo, zwei der drei Turbinen des Kraftwerks seien durch die Explosionen beschädigt worden. Das Kraftwerk ist demnach außer Betrieb. "Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung."

Durch die Detonation wurde das Kraftwerk teilweise beschädigt und ein Feuer brach aus, wie Behördenvertreter Wichristjuk hinzufügte. Sicherheitskräften sei es jedoch gelungen, den Brand zu löschen und ausströmendes Wasser zu stoppen. "Es besteht keine Gefahr eines technischen Unfalls oder einer Katastrophe." Den Bediensteten des Kraftwerks gehe es gut.

Russlands Präsident Dmitri Medwedew sieht in den Unruhen im Kaukasus nach eigenen Worten das derzeit größte innenpolitische Problem. Vor wenigen Wochen kündigte Regierungschef Wladimir Putin ein Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft in der Konfliktregion an, um den Wohlstand der Bevölkerung zu steigern. (AFP/dpa)

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