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diyarbarkir

© AFP

Fahndungserfolg: Festnahmen nach Anschlag in der Türkei

Fünf Menschen starben gestern bei einem Bombenanschlag im südosttürkischen Diyarbakir. Auf der Suche nach den Tätern meldet die Polizei bereits einen Ermittlungserfolg.

Die türkische Polizei hat am Vormittag vier Verdächtige festgenommen. Das teilte der Generalstaatsanwalt der hauptsächlich von Kurden bewohnten Stadt Diyarbakir mit. Bei der Explosion in der Nähe eines Armeestützpunktes waren fünf Menschen getötet und weitere 68 verletzt worden. Vier der Toten waren Studenten, die sich in der Nähe des Anschlagsortes in einer Privatschule auf ihr Examen vorbereiteten, erklärte der Staatsanwalt. Die Bombe wurde gezündet, als ein Militärfahrzeug die Straße passierte.

Bislang hat sich niemand zu dem Attentat bekannt. Diyarbakir gilt als eines der Zentren des Kampfes der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). In jüngster Zeit hatte die türkische Armee ihr Vorgehen gegen mutmaßliche PKK-Kämpfer in der Südost-Türkei drastisch verschärft und auch Luftangriffe gegen PKK-Stellungen im Nordirak geflogen.

Mutmaßliche Islamisten festgenommen

Bei einer landesweiten Razzia gegen kurdische Islamisten nahm die türkische Polizei heute zudem mehr als 40 Menschen fest. Die Verdächtigen werden beschuldigt, Verbrechen im Namen der radikalen türkischen Hisbollah-Organisation begangen zu haben. Es gab Festnahmen in Istanbul, Mersin, Konya und auch in Diyarbakir.

Die Hisbollah strebt nach einem kurdischen Gottesstaat und hat sich in der Vergangenheit blutige Untergrundkämpfe mit der ebenfalls verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK geliefert. Sie hat nichts mit der gleichnamigen Organisation im Libanon zu tun.

Die türkische Hisbollah war 2000 weitgehend zerschlagen worden, nachdem die Führungsspitze in Istanbul gefasst worden war. Danach waren Dutzende von Mordopfern gefunden worden, die in Häusern vergraben oder einbetoniert waren. Inzwischen hat sie sich Medienberichten zufolge neu gruppiert. (smz/AFP/dpa)

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