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Festnahme: Terrorverdächtiger hatte Karten deutscher Städte

Pakistanische Sicherheitskräfte haben nach einem Medienbericht einen mutmaßlichen Al-Qaida-Angehörigen gefasst, der Landkarten Deutschlands, Italiens und Großbritanniens bei sich trug.

Islamabad (09.08.2005, 16:43 Uhr) - Die pakistanische Zeitung «Daily Times» berichtete am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstquellen, Osama bin Yousaf sei am Sonntag in der Stadt Faisalabad festgenommen worden. Am Samstag habe er zwei lange Telefonate mit Deutschland geführt. Am Donnerstag habe er in Großbritannien, am Freitag in Italien angerufen.

Die Zeitung berichtete weiter, Yousaf habe beim Verhör zugegeben, Al Qaida anzugehöre. Er habe 1992 in Afghanistan ein Guerilla- Training erhalten. Im Kampf sei er 1993 verwundet worden und nach Pakistan zurückgekehrt. 1995 sei er wieder nach Afghanistan gereist und dort Al-Qaida-Anführern vorgestellt worden. Neben den Landkarten seien bei der Festnahme zwei Maschinenpistolen, Munition, Granaten, Kreditkarten, ein Computer und CDs beschlagnahmt worden.

Eine Sprecherin des Bundesnachrichtendienstes in Berlin sagte, man habe keine Erkenntnisse zu einer entsprechenden Festnahme. Der pakistanische Informationsminister Sheikh Rashid Ahmad bestätigte die Festnahme, sagte aber, es handele sich um einen unbedeutenden Angehörigen einer Extremistenorganisation. Die Ermittler waren Yousaf durch dessen Mobiltelefon auf die Spur gekommen.

Drei der vier Attentäter der Anschläge in London vom 7. Juli waren pakistanischer Herkunft und in den Monaten zuvor nach Pakistan gereist. Pakistans Präsident Pervez Musharraf hatte nach den Anschlägen erneut angeordnet, hart gegen muslimische Extremisten im Land vorzugehen. Mehr als 600 mutmaßliche Extremisten waren anschließend festgenommen worden. Die Regierung in Islamabad hat allerdings stets betont, die Festnahmen stünden in keinem Zusammenhang mit den Londoner Attentaten. (tso)

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