zum Hauptinhalt

Festnahmen: Offenbar Anschlag in Europa geplant

Die dänische Polizei hat vier junge Männer im Alter von 16 bis 20 Jahren wegen Vorbereitung eines Terroranschlags festgenommen. Konkrete Verdachtsmomente wurden bislang nicht bekannt.

Kopenhagen - Das teilte Fahndungsleiter Jørn Bro am Freitag im Kopenhagener Vorort Glostrup mit. Sie sollen in engem Kontakt mit einem 18-jährigen Schweden montenegrinischer Herkunft gestanden haben. Dieser befindet sich seit der Vorwoche in Bosniens Hauptstadt Sarajewo als mutmaßlicher Selbstmord-Attentäter in Haft.

«Es ging, soweit wir wissen, um einen kurz bevorstehenden Anschlag in Europa», sagte Bro. Die Polizei erklärte weiter, sie wisse nichts von einem angeblich von der Gruppe geplanten Anschlag auf die britische oder die US-Botschaft in Sarajewo. Von den vier in Kopenhagen inhaftierten Männern mit arabischem Hintergrund hat einer die dänische Staatsbürgerschaft.

Die Polizei machte keine Angaben über konkrete Verdachtsmomente. Wie es hieß, seien die Betroffenen «stille und in sich gekehrte» Personen, die sich in letzter Zeit nach Angaben von Angehörigen und Bekannten religiös radikalisiert und persönlich stark zurückgezogen hätten. Ein Haftrichter verhängte Untersuchungshaft bis zum 16. November. Alle vier legten dagegen Berufung ein.

Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen erklärte, er empfinde es als «schockierend», dass es Festnahmen in Dänemark wegen Terrorverdachts gebe. Rasmussen hatte als Regierungschef die Beteiligung seines Landes am Irak-Krieg durchgesetzt und eine betont restriktive Politik gegen die Zuwanderung aus islamischen Ländern geführt. Seit einigen Wochen werden die Medien von einer ungewöhnlich hart geführten Kontroverse um das Verhältnis zu den religiösen Ansprüchen der insgesamt 170.000 in Dänemark lebenden Muslimen geprägt. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false