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Politik: Feuerinferno in dominikanischem Gefängnis

In einem Gefängnis in der Dominikanischen Republik sind am Montag mindestens 134 Menschen ums Leben gekommen. Zunächst war es unter den Häftlingen zu einem Machtkampf gekommen, dann lösten die Gefangenen selbst einen Brand aus.

Santo Domingo (07.03.2005, 23:07 Uhr) - Die Regierung ordnete eine Untersuchung der Vorfälle unter der Leitung des Generalstaatsanwalts an. Vizepräsident Rafael Alburquerque reiste nach Higuey, dem Ort des Geschehens. Er kündigte an, Präsident Leonel Fernandez sei bereit, eine Reise nach Spanien zu unterbrechen, um sich selbst einzuschalten.

Das gesamte Gefängnispersonal, das in der Nacht zum Montag Dienst hatte, wurde im Zuge der Ermittlungen festgenommen. Das Unglück ereignete sich in der Nacht zum Montag in Higuey, etwa 145 Kilometer östlich von Santo Domingo. Wie die Polizei am Montag weiter mitteilte, wurden weitere 26 Gefangene verletzt.

Nach Angaben der Gefängnisleitung war es in dem Zellentrakt zu einem Machtkampf unter den Häftlingen um die Führung gekommen. Einer von ihnen habe eine Waffe hineingeschmuggelt. Wie es weiter hieß, hatten die Gefangenen selbst den Brand gelegt, indem sie Kopfkissen und Bettlaken anzündeten. Um ein Eingreifen des Gefängnispersonals zu verhindern, hätten sie die Schlösser von innen verstopft.

Insgesamt wurden nach offiziellen Angaben die verkohlten Leichen von 133 Gefangenen geborgen, berichtete Polizeichef Manuel de Perez Sanchez. Einer sei erschossen, drei durch Gewehrkugeln verletzt worden.

In dem für 75 Häftlinge gebauten Gefängnis sind derzeit 400 Gefangene untergebracht. (tso) ()

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