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Finanzen: Studie: Schlechte Integration kostet den Staat Milliarden

Die schlechte Integration von Zuwanderern ist nicht nur ein gesellschaftliches Problem - sie verschlingt auch jede Menge Geld.

Berlin - Rund 16 Milliarden Euro kosten den Staat die Defizite der Migranten hinsichtlich Sprache, Bildung und Sozialkontakten pro Jahr, wie die Bertelsmann-Stiftung in einer aktuellen Studie berechnet hat. Der Grund: Wer nicht wirklich integriert ist, hat auch seltener einen Job. Dadurch zahlt er deutlich weniger Einkommensteuern und Sozialbeiträge.

Der Studie zufolge sind 16 Prozent der schlecht integrierten Zuwanderer arbeitslos – gegenüber nur elf Prozent der gut integrierten. Und auch wenn sie berufstätig sind, verdienen sie schlechter. Die Einkommensdifferenz beträgt rund 7500 Euro im Jahr. Im Schnitt zahlen die Schlechtintegrierten 1900 Euro weniger an Einkommensteuer und 1200 Euro weniger an Sozialbeiträgen als Zuwanderer, die sich besser eingegliedert haben.

Entsprechend sehen die Verfasser Tobias Fritschi und Ben Jann „ ein großes Potenzial an Einsparungen“. Mit gezielten Integrationsmaßnahmen lasse es sich „zumindest teilweise“ abschöpfen. Laut Studie gelten drei Viertel der Migranten der zweiten Generation als integriert, bei der ersten Generation sind es nur 18 Prozent. Am schlechtesten integriert sind Zuwanderer in sozialer Hinsicht. Gerade einmal 24 Prozent sind in Bürgerinitiativen engagiert oder ehrenamtlich tätig. Große Defizite gibt es auch in puncto Bildung. Nur 28 Prozent kommen auf wenigstens einen Hauptschulabschluss und mehr als neun Jahre Bildung, davon mindestens zwei in Deutschland. Als sprachintegriert gelten nach Selbsteinschätzung immerhin 74 Prozent der Migranten. R. Woratschka

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