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Finanzkrise: UN warnt vor Verschärfung der Lebensmittelkrise

Durch die Finanzkrise und niedrige Erzeugerpreise könnten die Agrarinvestitionen sinken, fürchten die Vereinten Nationen. Auf lange Sicht könnte es zu einem Rückgang der Lebensmittelproduktion kommen.

Die UN haben vor einer Verschärfung der weltweiten Lebensmittelkrise gewarnt. Die Finanzkrise und niedrige Erzeugerpreise könnten zu sinkenden Agrarinvestitionen und einem Rückgang der Nahrungsmittelproduktion in diesem und im kommenden Jahr führen, sagte der Chef der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), Jacques Diouf, am Montag in Madrid. Zwar sei im vergangenen Jahr mehr Getreide produziert worden, vor allem aber in entwickelten Ländern. Die Zahl der Hungernden sei gleichzeitig auf fast eine Milliarde gestiegen. Auf dem zweitägigen UN-Welternährungsgipfel beraten Vertreter von 100 Regierungen, wie die wachsende Hungerkrise in den unterentwickelten Staaten bekämpft werden kann.

Die Welternährungsorganisation rief die Industriestaaten dazu auf, nach den Versprechungen auf dem letzten „Hungergipfel“ in Rom im Sommer 2008 endlich „konkrete Ankündigungen“ zu machen. Die Bilanz des ersten Konferenztages war freilich nicht gerade ermutigend: Täglich sterben annähernd 20.000 Menschen an den Folgen von Nahrungsmangel. Die Weltgemeinschaft ist weit entfernt vom erklärten Ziel, den Anteil der Hungernden und die Armut bis 2015 wenigstens zu halbieren. „2008 hat sich die Ernährungsunsicherheit verschlechtert“, beklagte Spaniens Außenminister Miguel Angel Moratinos. Diouf wies darauf hin, dass 30 Milliarden Dollar pro Jahr ausreichen würden, „um Hunger und Unterernährung auszurotten“. Stattdessen würden 1200 Milliarden Dollar im Jahr für Rüstung ausgegeben, sagte er in Madrid. ze

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