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Politik: Fischer fordert Lösung der Krise in Simbabwe Deutscher Außenminister trifft Südafrikas Präsident Thabo Mbeki

(wdr). Außenminister Joschka Fischer ist am Freitag auf seiner Afrikareise mit Südafrikas Präsident Thabo Mbeki zusammengetroffen.

(wdr). Außenminister Joschka Fischer ist am Freitag auf seiner Afrikareise mit Südafrikas Präsident Thabo Mbeki zusammengetroffen. Am Tag zuvor hatte der deutsche Außenminister seinen Gastgeber mit Kritik an Simbabwes Staatschef Robert Mugabe in Verlegenheit gebracht. Mugabe hat sein Land durch die Vertreibung weißer Farmer und Missmanagement an den Rand des Zusammenbruchs geführt, wird von Südafrika aber weiter unterstützt. Fischer forderte Südafrika und andere afrikanische Länder auf, die Krise im Simbabwe zu lösen.

Südafrika gilt als wichtigste Station der sechstägigen Reise des deutschen Außenministers. Er hatte zuvor Mali und Namibia besucht. Als einziger der drei Staaten ist Südafrika auch wirtschaftlich für Deutschland von Interesse – nicht nur, weil deutsche Konzerne am Kap mit eigenen Werken vertreten sind. Deutsche Unternehmen haben auch einen wesentlichen Teil des größten Rüstungsgeschäftes der südafrikanischen Geschichte erhalten und liefern nun Korvetten und Unterseeboote. Gegenwärtig gehen rund zwei Drittel aller deutschen Investitionen in Afrika in den Süden des Kontinents und mehr als ein Drittel der Exporte. Jüngst veröffentlichte Zahlen dokumentieren zudem, dass sich der bilaterale Handel zwischen beiden Staaten zwischen 1994 und 2002 von 3,8 Milliarden auf nun 7,6 Milliarden Euro verdoppelt hat.

Doch Fischer kommt in ein Land, das eine schwere politische Krise durchlebt. Zehn Jahre nach dem Übergang von der Apartheid zur Demokratie wird Südafrika von einem Skandal erschüttert, der das Vertrauen in die Verlässlichkeit seiner demokratischen Institutionen zu unterhöhlen droht. Im Mittelpunkt der Kontroverse steht der südafrikanische Vizepräsident Jacob Zuma, den Fischer am Donnerstag getroffen hatte. Ihm wird vorgeworfen, Bestechungsgelder in Höhe von rund 150 000 Euro angenommen und im Gegenzug einem französischen Rüstungskonzern zu einem Auftrag verholfen zu haben. Später soll Zuma den Rüstungskonzern Thales, der früher unter dem Namen ThomsonCSF firmierte, vor offiziellen Ermittlungen in Schutz genommen haben. Die Affäre geht inzwischen weit über die Person des Vizepräsidenten hinaus. Sie entwickelt sich zum Lackmustest für die Glaubwürdigkeit für die Regierungspartei ANC.

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