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Politik: Fischer trifft Levy: Deutschland will libysche Kämpfer aufnehmen - Außenminister zu Gesprächen in Israel und den Palästinenser-Gebieten

Deutschland ist nach dem israelischen Truppenrückzug aus Süd-Libanon bereit, etwa 400 Milizionäre und Angehörige der ehemals mit Israel verbündeten Süd-Libanesischen Armee (SLA) aufzunehmen. Dies sagte Bundesaußenminister Joschka Fischer am Montag nach einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen David Levy in Jerusalem.

Deutschland ist nach dem israelischen Truppenrückzug aus Süd-Libanon bereit, etwa 400 Milizionäre und Angehörige der ehemals mit Israel verbündeten Süd-Libanesischen Armee (SLA) aufzunehmen. Dies sagte Bundesaußenminister Joschka Fischer am Montag nach einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen David Levy in Jerusalem.

Nach dem israelischen Truppenabzug waren mehr als 1000 SLA-Soldaten mit ihren Familien nach Israel geflüchtet. Insgesamt nahm Israel in den vergangenen Wochen etwa 6000 Libanesen auf, von denen mindestens 1000 nach Europa und nach Amerika übersiedeln wollen.

Das Treffen mit Levy war Auftakt zweitägiger Gespräche Fischers in Israel und den Palästinenser-Gebieten. Im Mittelpunkt der Unterredung stand nach Angaben eines Sprechers der Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern. Levy würdigte dabei die diplomatische Unterstützung Deutschlands bei der Aufnahme Israels in die Westeuropa-Gruppe der Vereinten Nationen und die Bemühungen Berlins im Zusammenhang mit dem Spionage-Prozess gegen 13 Juden in Iran. Am Morgen hatte Fischer die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem besucht und dort einen Kranz niedergelegt. Anschließend stattete er Israels Präsident Eser Weizman einen Höflichkeitsbesuch ab.

Fischer wollte am Nachmittag noch mit Palästinenser-Präsident Jassir Arafat und mit Israels Ministerpräsident Ehud Barak zusammentreffen. Vor seiner Abreise am Dienstag ist noch ein Gespräch mit dem palästinensischen Repräsentanten in Ost-Jerusalem, Faisal Husseini, geplant.

Unterdessen brach US-Außenministerin Madeleine Albright zu Vermittlungsgesprächen in den Nahen Osten auf. Albright wird voraussichtlich am Abend mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak zusammentreffen. Die Friedensgespräche sollen am Dienstag mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat in Ramallah im Westjordanland fortgeführt werden. Bis Mitte September wollen Israeli und Palästinenser den endgültigen Status der Palästinensergebiete festgelegen. Die US-Außenministerin wird am Mittwoch in Kairo Ägyptens Präsident Husni Mubarak und ihren Amtskollegen Amir Mussa treffen.

Wenige Stunden vor der Ankunft von Albright haben israelische Behörden am Montag ein angeblich illegal gebautes Haus von Palästinensern bei Jerusalem abgerissen. Bei der Auseinandersetzung zwischen der Polizei und den Bewohnern des Gebäudes im Dorf Waladscha zwischen Jerusalem und Bethlehem wurden fünf Palästinenser verletzt. Sieben Beamte trugen nach Polizeiangaben ebenfalls Verletzungen davon. Die palästinensischen Behörden und Menschenrechts-Organisationen haben in den vergangenen Jahren immer wieder die israelische Praxis der Zerstörung von angeblich illegal gebauten Häusern angeprangert.

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