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Politik: Floyd kommt zu uns Laues Lüftchen - aber ein politischer Hurricane würde den Regierenden hierzulande vielleicht ganz gut tun

Wer hat es besser? Wer hat es schlechter?

Wer hat es besser? Wer hat es schlechter? Ein beliebtes Fragespiel, nicht nur unter neidischen Nachbarn, eifersüchtelnden Freundinnen und missgünstigen Kumpeln. Kann man in dieser Hinsicht überhaupt ein wirklich gerechtes Urteil fällen. Kann man nicht. Der Hurricane Floyd, der in den USA, wie berichtet, eine Spur der realen, aber auch mentalen Verwüstung gezogen hat, erreicht unsere Gefilde nur als laues Lüftchen. Müde geworden von der langen Reise über den Atlantik, fächelt er schwach gegen den Spätsommer an. Das ist zwar einerseits gut für uns, weil wir es im Gegensatz zu den Amerikanern warm und trocken haben, aber andererseits ist der Weg des Hurricanes doch auch wieder symptomatisch für manches, was bei uns zu bequem ist. Amerika hat eben nicht nur die flotteren Hurricanes, sondern auch die spritzigeren Politiker. Einerseits sind sie tugendsamer und andererseits lustorientierter als unsere, die so oft heiraten, dass es schon wieder bürokratisch wirkt. Außerdem haben sie dort auch die vorzeigbareren Ergebnisse. In dem Zeitraum, in dem bei uns Politiker aller Parteien, garantiert wirkungslos über wichtige Reformen diskutieren, haben sich dort Arbeitlosenquote und Defizit in ihre positiven Gegenstücke verwandelt. Es fehlt uns wohl in mancher Hinsicht das wachrüttelnde Vorbild eines Hurricanes. Laue Lüftchen haben noch nie was bewegt.

Bi

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