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Forschung: Hightech für das Klima

In Berlin berieten 300 Experten über eine gemeinsame Strategie von Wissenschaft und Wirtschaft in Sachen Klimaschutz.

Berlin - Das Bundesforschungsministerium (BMBF) will die Forschung für den Klimaschutz massiv fördern. In den kommenden zehn Jahren soll dafür eine weitere Milliarde Euro bereitgestellt werden. Die Summe soll zusätzlich zu den bereits zugesagten sechs Milliarden Euro fließen. Dies erklärte Ministerin Annette Schavan auf dem 2. Klima-Forschungsgipfel in Berlin. Im Kongresszentrum am Alexanderplatz berieten 300 Experten über eine gemeinsame Strategie von Wissenschaft und Wirtschaft in Sachen Klimaschutz. Die Industrie habe entsprechende Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro zugesagt, sagte Schavan. Die Finanzbranche möchte da nicht zurückstehen und gründete das „Finanz-Forum Klimawandel“.

Im Zentrum der Pläne stehen vier „Innovationsallianzen“: Sie betreffen Solarzellen aus organischem Material als Alternative zu Silizium, die Lithium- Ionen-Batterie zur Speicherung von Energie, spritsparende Autoelektronik sowie die verbesserte Kommunikation von Fahrzeugen zugunsten eines staufreien Verkehrsflusses.

In den Umwelttechnologien sieht sich die deutsche Wirtschaft gut aufgestellt: „Deutschland ist Weltmeister bei Photovoltaik und der Windtechnologie“, sagte Joachim Milberg, Aufsichtsratsvorsitzender von BMW und Präsident von Acatech, der neuen deutschen Akademie der Technikwissenschaften, die am 1. Januar 2008 ihre Arbeit aufnehmen wird. Die Akademie soll das Image von Technik und Naturwissenschaften verbessern helfen. Denn der Fachkräftemangel gefährde die technologische Stellung Deutschlands, sagt Milberg: „Die Zahl der Studienanfänger und der Absolventen in diesen Fächern muss wieder ansteigen.“

Neben Acatech war am Alexanderplatz auch das „Institute of Advanced Climate Studies“ im Gespräch. Dieses internationale Spitzeninstitut war beim Potsdamer Treffen von 15 Nobelpreisträgern in Sachen Klima angeregt worden. „Wir wollen die besten Köpfe nach Deutschland holen“, sagte Reinhard Hüttl, Vorstandsvorsitzender des Geoforschungszentrums Potsdam. Über den Standort ist noch nicht entschieden, doch kommt für Hüttl die Region Potsdam-Berlin mit ihren herausragenden Einrichtungen in Sachen Klima- und Erdsystemforschung durchaus infrage.Paul Janositz

Paul Janositz

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