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Frankreichs Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron.

© Pascal Lachenaud/AFP

Frankreich: Macrons Chancen auf die Präsidentschaft wachsen

Vor einigen Monaten galt der unabhängige Emmanuel Macron noch als Überraschungskandidat - jetzt könnte er tatsächlich Frankreichs nächster Präsident werden.

In Frankreich wachsen die Chancen des unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron, Präsident zu werden. In einer zu Beginn der Woche veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinionway baute er für die Stichwahl seinen Abstand zur Kandidatin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, weiter aus. Le Pen führt zwar in den Umfragen für die erste Runde am 23. April. Doch auch hier ist Macron bis auf zwei Punkte an die Front-National-Chefin herangerückt. Von der Linken droht Macron wohl keine Konkurrenz, da der Sozialist Benoît Hamon und der unabhängige Kandidat Jean-Luc Melenchon sich nicht auf eine Allianz einigen konnten.

Anleger nahmen die neuen Zahlen mit Erleichterung auf und deckten sich wieder mit französischen Staatsanleihen ein. Die Rendite der zehnjährigen Titel, die in den vergangenen Wochen wegen der Unsicherheit über den Wahlausgang gestiegen war, fiel auf ein Fünf-Wochen-Tief von 0,877 Prozent.

Nach der jüngsten Umfrage für den ersten Wahlgang führt Le Pen mit 26 zu 24 Prozent gegenüber Macron, der sich binnen einer Woche um vier Punkte verbesserte. Im zweiten Wahlgang am 7. Mai würde demnach Macron mit 62 zu 38 Prozent aber klar zum Präsidenten gewählt. Auch für den zweiten Wahlgang werden für den ehemaligen Wirtschaftsminister seit einer Woche immer bessere Werte ermittelt.

Vergangenen Mittwoch hatte der bürgerliche Politiker François Bayrou seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärt und Macron ein Bündnis vorgeschlagen, was dieser umgehend annahm. Das dürfte seine Chancen deutlich verbessert haben.

Fillon kämpft weiter mit Scheinbeschäftigungsaffäre

Zudem kämpft sein konservativer Konkurrent François Fillon, der bis Ende Januar als klarer Favorit für die Nachfolge des gegenwärtigen Amtsinhabers François Hollande galt, weiter mit einer Scheinbeschäftigungsaffäre. Die Staatsanwaltschaft hatte am Freitag einen Richter mit der Fortsetzung der Ermittlungen beauftragt. Fillon wird vorgeworfen, seine Frau Penelope nur zum Schein als Assistentin angestellt und Hunderttausende Euro aus der Staatskasse kassiert zu haben.

Der frühere Premierminister Fillon hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er wird den jüngsten Umfragen zufolge die Stichwahl nicht erreichen. Er liegt derzeit bei 21 Prozent. Allerdings würde auch er Le Pen im zweiten Wahlgang deutlich besiegen, nach der jüngsten Umfrage mit 58 zu 42 Prozent.

Erschienen bei EurActiv.
Der Tagesspiegel und das europapolitische Onlinemagazin kooperieren miteinander.

Ama Lorenz

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