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Frankreich: Militärchef der Eta festgenommen

Der mutmaßliche Militärchef der baskischen Terror-Organisation Eta, Jurdan Martitegi, ist gestern in Perpignan in Südfrankreich verhaftet worden. Mit ihm wurden zwei weitere Eta-Mitglieder festgenommen.

Das Trio war mit Pistolen bewaffnet, leistete nach Angaben der spanischen Ermittler bei der Festnahme aber keine Gegenwehr. Martitegi war nach Erkenntnissen der Madrider Terrorismus-Experten nicht nur der Chef der Terrorkommandos der Eta, sondern auch die Nummer eins der Separatistenorganisation. Er war nach diesen Angaben erst im Dezember 2008 nach der Festnahme seines Vorgängers zum Führer der Eta aufgestiegen.

Weitere Festnahmen

Wenige Stunden nach der Verhaftung des mutmaßlichen Militärchefs der Eta hat die Polizei im spanischen Baskenland eine Terrorzelle der Untergrundorganisation zerschlagen. Wie die Sicherheitskräfte heute mitteilten, wurden sechs Verdächtige in verschiedenen Ortschaften Nordspaniens gefasst. Damit wurden insgesamt neun mutmaßliche Terroristen der Eta gefasst.

Separatisten stark geschwächt

Die Polizei nahm innerhalb eines halben Jahres dreimal die obersten Anführer der ETA fest. Im November 2008 hatten die Sicherheitskräfte Garikoitz Aspiazu alias „Txeroki“ dingfest macht. Nur einen Monat später wurde auch dessen mutmaßlicher Nachfolger Aitzol Iriondo gefasst. Der jetzt festgenommene Martitegi war nach Angaben der spanischen Ermittler ein führendes Mitglied der Terrorzelle der Eta in der Gegend der baskischen Industriemetropole Bilbao. Auf das Konto dieses Kommandos soll ein Großteil der Terroranschläge der Eta in den vergangenen Jahren gegangen sein. Bei der Zerschlagung der Zelle im Juli 2008 konnte Martitegi sich nach Frankreich absetzen. Dort stieg er in die Führung der Organisation auf. Die Eta will mit terroristischer Gewalt die Gründung eines unabhängigen baskischen Staates erzwingen. Sie gilt infolge der Festnahmen von Führungskräften und Terroristen als stark geschwächt. (cl/dpa)

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