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Politik: „Frauenrechte nicht für Frieden opfern“

Berlin - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die afghanische Regierung davor gewarnt, die mühsam erworbenen Frauenrechte im Land am Hindukusch bei Friedensverhandlungen mit den radikalislamischen Taliban zu opfern. „Afghanische Frauen wollen ein Ende des Konflikts“, heißt es in einem 65-Seiten-Bericht, den die Organisation am Dienstag vorlegte.

Berlin - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die afghanische Regierung davor gewarnt, die mühsam erworbenen Frauenrechte im Land am Hindukusch bei Friedensverhandlungen mit den radikalislamischen Taliban zu opfern. „Afghanische Frauen wollen ein Ende des Konflikts“, heißt es in einem 65-Seiten-Bericht, den die Organisation am Dienstag vorlegte. Viele Afghaninnen fürchteten jedoch, dass sie „einen hohen Preis für den Frieden zahlen könnten“. Die Taliban stünden für „frauenfeindliche Politik und die gewaltsame Unterdrückung der Frauen“.

In den von den Islamisten kontrollierten Gebieten würden Frauen die verfassungsmäßigen Rechte aberkannt, sich zu bilden und außerhalb ihres Hauses zu arbeiten. Dies geschehe „unter Androhung von Gewalt oder des Todes“. Es bestehe daher die Sorge, dass eine Aussöhnung mit den Taliban eine „Erosion der jüngst gewonnenen Rechte und Freiheiten“ für Frauen mit sich bringen könne. Es gebe bislang kaum Anzeichen dafür, dass die Regierung von Präsident Hamid Karsai diese Bedenken ernst nehme. „Weder die Wiedereingliederungsprogramme für Aufständische noch die Vorschläge, eine Aussöhnung mit den wichtigsten Anführern der Taliban zu suchen, anstatt sie zu bekämpfen, berücksichtigen den Schutz von Frauenrechten“, heißt es in dem Bericht. Das Recht auf Arbeit, das Recht auf Bildung und das Recht auf politische Teilhabe sollten explizit geschützt werden, fordert HRW. Personen, die in der Vergangenheit Verbrechen gegen Frauen und Mädchen verübt haben, sollten keine einflussreichen Ämter erhalten. mis

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