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Friedensbewegung: Tausende bei Ostermärschen

Mehrere tausend Menschen haben sich nach Veranstalterangaben am Sonntag an den traditionellen Ostermärschen der Friedensbewegung beteiligt.

Fretzdorf/Frankfurt/Main - Zum traditionellen Marsch gegen die militärische Nutzung des Boden-Schießplatzes «Bombodrom» im Norden Brandenburgs seien rund 12 000 Menschen gekommen, teilte das zentrale Ostermarschbüro in Frankfurt am Main am Ostersonntag mit. Beobachter gingen jedoch von weit weniger aus und sprachen von rund 1000.

Die Veranstaltung ist nach Angaben des Ostermarschbüros traditionell die größte. Seit 14 Jahren streiten die Bundeswehr und die Gegner um das rund 14 000 Hektar große Gelände in der Kyritz- Ruppiner Heide bei Wittstock, das die Luftwaffe für Tiefflüge nutzen will.

In der Colbitz-Letzlinger Heide, in Frankfurt/Oder und dem Ruhrgebiet schlossen sich mehrere hundert Menschen den Ostermärschen an. «Es waren so viele wie im vergangenen Jahr», sagte Willi van Ooyen vom Ostermarschbüro. Die Forderungen lauteten «Abrüstung statt Sozialabbau» und «Für Frieden, Abrüstung und Demokratie - Atomwaffen abschaffen.»

Abrüstung statt Sozialabbau!"

Die Friedensbewegung setzt am Ostermontag ihre Aktivitäten in vielen Städten Deutschlands fort. In Landshut steht etwa ein Ostermarsch unter dem Motto «Europa auf dem Weg zur Supermacht» auf dem Programm. In Nürnberg plant das Friedensforum einen Demonstrationszug durch die Innenstadt. Die Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung ruft zu einer mehrstündigen «Landschaftswanderung» auf. In Berlin heißt es «Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen! Abrüstung statt Sozialabbau!» Im Ruhrgebiet wird die Radtour unter dem Motto «Für Frieden, Abrüstung und Demokratie - Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen!» fort gesetzt. Das Motto einer gemeinsamen Rad-Demo von Darmstadt nach Frankfurt lautet: «Wir wollen keine neuen Kriege. Spart endlich an der Rüstung.»

Bereits am Samstag hatten in mehreren Städten Aktionen stattgefunden. In München nahmen nach Polizeiangaben 400 Menschen an einem Ostermarsch teil, die Veranstalter sprachen von 800 Teilnehmern. In Augsburg wurde ein geplanter Marsch durch die Innenstadt wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt. «Wir haben eine Grenze von 100 Personen, ab der wir marschieren», sagte der Sprecher der Augsburger Friedensinitiative, Klaus Stampfer, am Sonntag der dpa. Mit 82 Teilnehmern habe die Zahl unter dieser Grenze gelegen. Deshalb habe man es bei einer Kundgebung belassen. In Erlangen kamen nach Angaben der Polizei vom Sonntag zu einer anderthalbstündigen Kundgebung am Samstag bis zu 45 Menschen. Am Vortag war nur von elf Teilnehmern die Rede gewesen. Eine Demonstration sei nicht geplant gewesen, sagte van Ooyen. (tso/dpa)

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