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Politik: Fukushimas Bürger messen Strahlung selbst

Berlin - Aya Marumori vertraut den Messwerten ihrer Regierung nicht mehr. Deshalb hat sie in der Präfektur Fukushima den Verein CRMS gegründet, der eigene Messstationen für Radioaktivität betreibt.

Berlin - Aya Marumori vertraut den Messwerten ihrer Regierung nicht mehr. Deshalb hat sie in der Präfektur Fukushima den Verein CRMS gegründet, der eigene Messstationen für Radioaktivität betreibt. Am Montag berichteten Aya Marumori und Waturu Iwata auf Einladung der Gesellschaft für Strahlenschutz über ihre Arbeit. Mit ihren Messstationen haben sie nach jedem Nachbeben Ausschläge bei der Strahlenbelastung registriert. Die Regierungsmessungen weisen dagegen lediglich in den Tagen nach der Havarie der Atomkraftwerke in Fukushima Daiichi hohe Strahlenbelastungen auf. In den fünf Monaten seither sind die Werte nach Regierungsangaben stetig gesunken.

Marumori und Iwata sind besonders empört darüber, dass sich der Gouverneur von Fukushima von einem Professor beraten lässt, der die Auffassung vertritt, niedrige Strahlenbelastungen hätten keine Auswirkungen auf die Gesundheit. Der Kinderarzt Winfried Eisenberg von der Ärzteorganisation IPPNW hält es für „völlig unverantwortbar“, dass die Strahlengrenzwerte auch für Kinder und Schwangere auf 20 Millisievert pro Jahr erhöht worden sind. Vor der Katastrophe lag der Wert bei einem Millisievert. deh

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