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G-8-Protest: Alternativgipfel endet ohne Appell

Die Gegenveranstaltung zum G-8-Gipfel in Rostock hat zwar rund 2000 Interessierte angelockt, ist aber ohne Abschlusserklärung zu Ende gegangen.

Ohne eine gemeinsame Erklärung ist am Donnerstag in Rostock die zentrale Gegenveranstaltung zum G-8-Gipfel in Heiligendamm zu Ende gegangen. Dennoch zog Thomas Seibert von der Hilfsorganisation medico international eine positive Bilanz. Der Alternativgipfel sei ein "großer Erfolg" gewesen. "Wir haben ein ganz breites Spektrum erreicht." Rund 2000 Teilnehmer aus Deutschland und 40 weiteren Ländern nahmen an den rund 130 Workshops teil. Zur Abschlussveranstaltung in der Rostocker Nikolaikirche, auf der die alternative Nobelpreisträgerin Vandana Shiva aus Indien eine Rede hielt, kamen nach Angaben der Veranstalter etwa 800 Menschen.

Dringende Themen seien in den vergangenen drei Tagen diskutiert worden, sagte Seibert. Zentrale Forderungen an die in Heiligendamm tagenden Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industriestaaten und Russlands gab es aber nicht. Nach Ansicht der Organisatoren sind die G-8-Staaten nicht legitimiert, für den Rest der Welt zu sprechen. "Es ist nicht an Euch, sondern an uns, etwas zu ändern", fasste Mona Bricke vom Trägerkreis die Position des Alternativgipfels zusammen.

Gandhi fordert Energie- und "Ernährungswende"

Unter Berufung auf Mahatma Gandhi rief Vandana Shiva in ihrer Rede die Zuhörer dazu auf, als einfache Menschen ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Die indische Umweltaktivistin forderte eine Energie- und eine "Ernährungswende". Das Wirtschaftssystem müsse total umgebaut werden, hin zu einer "solidarischen Weltwirtschaft". Der Schweizer Globalisierungskritiker und UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hatte an den Vortagen den Hunger in der Welt angeprangert. Verantwortlich dafür seien die "mörderische Dumpingpolitik" der EU bei den Agrarsubventionen sowie internationale Konzerne.

Schwerpunktthemen des Alternativgipfels waren Klimawandel, "Klimagerechtigkeit", Bildung, Militarisierung und Migration. Daneben beschäftigten sich Workshops aber auch mit dem Nahostkonflikt, Islamfeindlichkeit, dem Trotzkismus und anderen Themen. Bei dem Alternativgipfel wirkten Organisationen wie Oxfam, IG Metall, Attac, Pro Asyl, Misereor und Greenpeace mit. (mit dpa)

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