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G20-Gipfel: Neue Videos von Polizeiübergriffen

Zweieinhalb Wochen nach dem G20-Gipfel in London bringen neue Videos und weitere Vorwürfe zu Polizeiübergriffen auf Demonstranten Scotland Yard zunehmend in Erklärungsnot.

Die unabhängige Polizeiaufsicht untersucht mittlerweile eine weitere Attacke gegen einen Demonstranten. Zudem zeigt neues Videomaterial, wie ein Beamter einem Gipfelgegner mit einem Schutzschild auf den Kopf schlägt und wie ein anderer Polizist einem Demonstranten einen Kinnhaken versetzt. Beide Opfer waren in den zu sehenden Sequenzen nicht aggressiv.

Massive Kritik der Polizeiaufsicht

Der Vorsitzende der unabhängigen Polizeiaufsicht, Nick Hardwick, äußerte harsche Kritik am Vorgehen der Sicherheitskräfte und forderte eine generelle Debatte im Parlament. Hardwick kritisierte, dass mehrere Polizisten während des Einsatzes beim G20-Gipfel absichtlich ihre Erkennungsnummern verborgen hätten. "Da muss man sich über die Aufsicht der Vorgesetzten ernsthaft Gedanken machen. Das ist nicht hinnehmbar. Es geht darum, Diener zu sein, nicht Herrscher", sagte er.

Neue Vorwürfe

Bei dem neuen Fall, den die Polizeiaufsicht nun unter die Lupe nimmt, handelt es sich um die Beschwerde eines Mannes, der von einem Beamten auf den Kopf geschlagen und zu Boden geworfen worden sein soll. Wegen anderer Übergriffen, die auf Videos zu sehen sind, waren in den vergangenen Tagen bereits zwei Polizisten suspendiert worden. Gegen einen Beamten laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, nachdem ein Mann wenige Minuten nach einer Polizei-Attacke tot zusammengebrochen war. Nachdem der Tod des 47- jährigen Ian Tomlinson zunächst mit einem Herzinfarkt begründet worden war, kam eine zweite Obduktion zu dem Ergebnis, dass er an inneren Blutungen starb. (cl/dpa)

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