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Libyen: Gaddafi: Bevölkerung an Öl-Einnahmen beteiligen

In Libyen soll sich einiges ändern. Staatschef Muammar el Gaddafi kündigte weitreichende Reformen an. die Bevölkerung solle künftig stärker am Ölreichtum des Landes beteiligt werden. Zudem möchte Gaddafi fast alle Ministerien abschaffen.

Der libysche Staatschef Muammar el Gaddafi hat weitreichende politische und wirtschaftliche Reformen in seinem Land angekündigt. Ab dem kommenden Jahr solle die Bevölkerung stärker an den Öl-Einnahmen des Landes beteiligt werden, sagte Gaddafi in einer Rede zum Jahrestag seiner Machtübernahme am 1. September 1969.  So solle jeder Familie in Libyen ein kleiner Teil der Einnahmen der  staatlichen Ölgesellschaft zukommen. "Jeder Bürger wird dann selbst Verantwortung tragen", sagte Gaddafi. Erst durch die Verteilung des Geldes werde das Ideal der Herrschaft des Volkes erreicht, fügte er hinzu.

Außerdem würden alle Ministerien bis auf die Ressorts für Äußeres, Verteidigung und Sicherheit abgeschafft. Gaddafi hatte seine Ansprache vor dem Volkskongress, der die Funktion des libyschen Parlamentes ausübt, am späten Sonntagabend in Benghasi begonnen und bis in die Morgenstunden des Montags fortgesetzt. 

"Ihr werft den Ministerien immer Korruption und Misswirtschaft vor", sagte Gaddafi. Da diese Beschwerden niemals ein Ende nehmen würden, solle jeder Bürger seinen Anteil an den Öleinnahmen bekommen und selbst zurechtkommen. Verwaltungsabbau sei die Lösung im Kampf gegen Korruption, sagte der Revolutionsführer, der sich für eine "Volksverwaltung" und direkte Demokratie aussprach. Angst vor den Veränderungen müssten die Libyer nicht haben. Zwar werde es in den ersten Jahres "etwas Chaos" geben, aber die Gesellschaft werde sich Stück für Stück neu organisieren, sagte Gaddafi. (kk/AFP/dpa)

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