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Gammelfleisch-Skandal: Seehofer gerät stärker unter Druck

Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer gerät im Skandal um Gammelfleisch verstärkt unter Druck. Oppositionspolitiker warfen ihm vor, die Öffentlichkeit zu spät über die Fleischfunde unterrichtet zu haben.

Hamburg - Die Vizefraktionschefin der Grünen, Bärbel Höhn, kritisierte in der "Bild am Sonntag" ("BamS"), statt unverzüglich vor dem Gammelfleisch zu warnen, habe Seehofer "sechs Tage gebraucht, um parteiintern abzustimmen, was zu tun ist". Auf diese Weise habe er den Skandal "unter der Decke gehalten". Auch der FDP-Agrarexperte Hans-Michael Goldmann warf Seehofer vor, "die Schlampereien in Bayern ganz offensichtlich vertuscht" zu haben.

Goldmann forderte, dass der Bundestag den Skandal mit aller gebotenen Härte" aufklären müsse: "Minister Seehofer ist uns mehrere Antworten schuldig." Auch Höhn betonte, Seehofer habe "seine Pflichten als Verbraucherschutzminister verletzt". Seehofers Staatssekretär Gert Lindemann bestätigte in der "BamS", dass das Ministerium seit dem 25. August durch Presseberichte von dem verdorbenen Fleisch gewusst habe. Der Minister wandte sich erst eine Woche später wegen des Skandals an die Öffentlichkeit.

Der Zeitung zufolge soll das Ministerium zudem den Zeitpunkt seiner ersten Information über die Vorgänge in Bayern in einem Bericht an den Bundestag nach hinten verlegt haben. In einem Schreiben an den Agrarausschuss vom 5. September behaupte Seehofers Parlamentarischer Staatssekretär Gerd Müller (CSU), das Ressort sei erst am 31. August durch Pressemeldungen informiert worden. (tso/AFP)

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